Volvo Sportkombi V60: Ein Mix aus Diesel und Strom

Im Kombi V60 experimentieren die Schweden mit neuem Hybridantrieb.

Düsseldorf. Eine Plug-in-Hybrid-Version seines Sportkombis V60 hat Volvo entwickelt. Der doppelmotorige Kombi, der 2012 auf den Markt kommen soll, greift auf ein unkonventionelles Antriebskonzept aus Elektro- und Dieselmotor zurück. Den Part des Verbrennungsmotors übernimmt der aus der Limousine S80 bekannte 158 kW/215 PS starke 2,4 Liter-Fünfzylinder- Selbstzünder.

Der Verbrennungsmotor treibt die Vorderräder an, der 51 kW/70 PS leistende E-Motor gibt seine Kraft an die Hinterachse weiter. Beide Antriebsachsen können auch zusammen arbeiten. Mit vereinten Kräften soll dies aus dem Hybrid-V60 einen waschechten Allrader machen, der auf eine Systemleistung von voraussichtlich rund 202 kW/275 PS kommt.

Bisher haben nur wenige Automobilhersteller wie Peugeot mit dem Crossover-Van 3008 überhaupt auf die Kombination aus Selbstzünder und Elektromotor gesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Motorcharakteristiken galt es bisher als schwierig, Diesel- und Elektrotechnik harmonisch miteinander zu verbinden.

Genau das will Volvo aber nun geschafft haben. Auf diese Weise soll der Verbrauch des Kombis auf einen fabelhaft anmutenden Wert von 1,9 Litern Diesel auf 100 Kilometer gedrückt werden. Das entspräche einem CO2-Ausstoß von 49 Gramm pro Kilometer.

Aufgeladen werden kann der Schwedenkombi binnen vier bis sechs Stunden an der heimischen Steckdose. Der dabei verwendete Lithium- Ionen-Akku hat eine Speicherkapazität von 12 kWh. Er entspringt einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit dem schwedischen Stromkonzern Vattenfall. Bei rein elektrischer Fahrt soll der strombetankte V60 eine Distanz von 50 Kilometern zurücklegen können.

Das wäre rund die doppelte Reichweite von serienreifen Modellen dieser Machart, wie sie von Wettbewerbern wie Toyota mit dem Plug-in-Prius oder Daimler angeboten werden. Volvo hat bereits vor einigen Jahren an einer Hybridversion des V70 getüftelt, diese Versuche aus Kostengründen aber wieder eingestellt.

Unter Regie des chinesischen Neueigentümers Geely haben die Schweden ihre Anstrengungen in Sachen alternativer Antriebe zuletzt wieder intensiviert. Die Wahl, so ist aus der Konzernzentrale zu hören, fiel letztlich auf den V60 als Basisfahrzeug, weil dieser rund 150 Kilogramm weniger wiegt als sein großer Bruder V70 und so mit weniger Kraftaufwand anzutreiben sei.

Außerdem sei es Volvo wichtig gewesen, beim ersten Serien-Hybriden auf einen praxiserprobten Motor zurückzugreifen, der komplett aus hauseigener Pro- Gibt es 2012 als Dieselhybrid: Volvos Sportkombi V60 Fotos: we duktion stamme.