Tödliches Gepäck - Skier und Koffer im Auto richtig sichern
München (dpa/tmn) - Ungesichert im Kofferraum entwickeln Skier, Stiefel und Helme bei einem Autounfall eine enorme Wucht. Die Sitze werden durchbohrt, Fahrer und Beifahrer schlimmstenfalls schwer verletzt.
Spanngurte verhindern das.
Wenn das Gepäck auf der Fahrt in den Winterurlaub nicht richtig gesichert ist, hat das manchmal tödliche Folgen. Skier können sich bei einem Unfall durch die Rückenlehnen bohren oder Skistiefel die Köpfe der Insassen treffen, fand der ADAC in einem Crashtest heraus. Ein ungesicherter Gegenstand entwickle bei einem Aufprall bei Tempo 50 eine Wucht, die dem 30- bis 50-fachen seines Gewichts entspreche. Der ADAC rät, Skier und Gepäck mit Gurtbändern an Zurr-Ösen des Kofferraums mit gleichmäßiger Spannung zu sichern. Lose Stiefel stehen am besten in den Fußräumen hinter Fahrer- und Beifahrersitz.
Die Ösen befinden sich nicht bei jedem Automodell an der gleichen Stelle, auch deren Anzahl ist unterschiedlich. Urlauber sollten die Ladung so einspannen, dass sie möglichst nicht wackelt, rät Bettina Hierath vom ADAC. Als Sicherungsbänder seien normale Spanngurte aus dem Autozubehör am besten. „Skihelme sollten in die Gurte eingefädelt werden, sonst können auch sie zum Geschoss werden.“
Ungesicherte Ladung fliegt bei einem Aufprall mit 50 km/h durch das ganze Auto und demoliert die Innenreinrichtung, fand der ADAC heraus. Die Sitze konnten der Wucht im Crashtest nicht standhalten. Im Bereich der Lendenwirbel wurde das dünne Polster so stark deformiert, dass ein Fahrer sich schwere Wirbelsäulenverletzungen zuziehen könnte. Hierath rät, stets nur so viele Rücksitze umzukippen, wie für die Wintersportausrüstung nötig sind.
„Ungesicherte Ladung ist ein ganz häufiges Problem“, sagt die Sprecherin des Autoclubs. „Dass das Gepäck wirklich sicher verstaut ist, hat eher Seltenheitswert.“ Der ADAC macht dazu regelmäßig Stichproben an Autobahnraststätten.