Umfrage: Fahrkünste oft gut eingeschätzt
Berlin (dpa/tmn) - Ein guter Autofahrer zu sein und trotzdem die Tempolimits missachten - das ist für viele Halter kein Widerspruch. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Instituts TNS Emnid hervor.
Demnach schätzt knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) ihre Fähigkeiten am Steuer als gut oder sehr gut ein. Gleichzeitig räumten aber 70 Prozent ein, hin und wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten. Immerhin noch 43 Prozent beachten Park- und Halteverbote nicht. Und 36 Prozent gaben an, auch einmal ein Stopp-Schild zu missachten.
Laut der Umfrage bewegt vor allem die Sorge um die eigene Sicherheit und die der anderen die meisten Autofahrer (80 Prozent) zum Einhalten von Regeln. Drohende Geldbußen oder Punkte in Flensburg spielten dabei nur eine untergeordnete Rolle. Den Fahrern sei Sicherheit im Straßenverkehr wichtig. Offensichtlich schätzten sie die Wirksamkeit von Verkehrsregeln in diesem Zusammenhang aber nicht hoch genug ein. „An diesem Punkt müssen wir mit unserer Aufklärungsarbeit ansetzen“, so der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Walter Eichendorf. Er verwies darauf, dass jährlich mehr als 370 000 Menschen auf Deutschlands Straßen verunglückten.
Die Umfrage führte TNS Emnid unter rund 1000 Personen im Auftrag der seit Beginn 2010 laufenden Präventionskampagne „Risiko raus!“ durch, mit der der DVR, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und weitere Träger das Unfallrisiko senken wollen.