Unfallchirurgen warnen vor Kopfhörern im Straßenverkehr
Berlin (dpa/tmn) - Radfahrer, Jogger und Fußgänger unterschätzen oft die Gefahr, wenn sie mit Musik auf den Ohren im Straßenverkehr unterwegs sind. Experten warnen vor Unfällen.
Wer mit Kopfhörern im Straßenverkehr unterwegs ist, lebt gefährlich: Schon relativ leise Musik oder ein spannendes Hörbuch können stark vom Verkehrsgeschehen ablenken und Motorgeräusche herannahender Fahrzeuge übertönen. „Wer sich versuchsweise mit und ohne Kopfhörer an eine befahrene Straße stellt, bekommt leicht ein Gefühl dafür, wie viel ihm entgeht, wenn die Musik spielt“, sagt Prof. Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Immer wieder müssen Unfallchirurgen wie Hoffmann schwer verletzte Verkehrsteilnehmer versorgen, die wichtige Signale im Verkehr überhört haben. „Es gibt zwar keine Statistik darüber, wie viele Menschen verunglücken, weil sie laute Musik über Kopfhörer hören“, erklärt er. Die Ärzte in der DGU bekämen es aber regelmäßig mit solchen Fällen zu tun. Die Gesellschaft appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, auf Kopfhörer im Straßenverkehr zu verzichten.
Fahrzeugführer müssen laut der Straßenverkehrsordnung (StVO) dafür sorgen, dass Sicht und Gehör nicht beeinträchtigt sind, damit sie wichtige Warnsignale wahrnehmen und heikle Situationen rechtzeitig erkennen. Für Fußgänger gibt es solche direkten gesetzlichen Einschränkungen nicht. „Aber auch sie müssen sich im Straßenverkehr so verhalten, dass sie andere nicht gefährden oder behindern“, betont Hoffmann.