Unterbodenwäsche kann Auto schaden
Landsberg (dpa/tmn) - Auto-Waschanlagen haben heute eine Reihe von Spezialprogrammen im Angebot. Einige davon sind aber nicht unbedingt zu empfehlen, erläutert der ADAC-Technikexperte Carsten Graf.
Nicht jedes Programm in der Waschanlage ist gut für den Wagen. „Eine automatische Unterbodenwäsche ist sogar möglicherweise schädlich“, sagt ADAC-Technikexperte Carsten Graf. „Da wird mit hohem Druck Wasser in Bereiche gespritzt, wo es nicht hingehört, zum Beispiel in bewegliche Teile der Mechanik und in die empfindliche Elektrik.“ Den Schmutz erreiche man mit der Wäsche oft nicht. „Außerdem wird die Unterbodenwäsche oft mit Brauchwasser gemacht, das ist im Winter eher salzhaltig und führt dann leichter zu Korrosion.“
Die Vorwäsche selbst zu machen, habe seine Vorteile, sagt Graf. „Da können Sie einige Winkel gezielt vorbehandeln, in die eine Waschanlage nicht kommt.“ Eine Vorwäsche von Hand lohne auch bei sehr verschmutzten Wagen. „Denn sonst wirkt der Schmutz bei der Hauptwäsche wie Schmiergelpapier auf dem Lack.“
Wie oft Fahrer mit dem Wagen in die Waschanlage sollten, hängt davon ab, wie oft sie damit fahren - und natürlich von der Jahreszeit. „Wenn ich beim Einsteigen oder Beladen und Entladen dreckig werde, ist eine Autowäsche freilich überfällig.“ Graf zufolge fahren die Leute in der Regel einmal pro Woche bis einmal im Monat in die Waschanlage. Zu häufiges Waschen sei aber nicht sinnvoll. „Das kostet nur Geld, und der Wagen ist dadurch auch nicht besser geschützt.“
Bei der Wahl einer guten Waschanlage sollten Autofahrer auf ihre Sinne vertrauen: „Das Wasser aus den Düsen sollte weder faulig noch parfümiert riechen“, sagt Graf. Kunden prüfen am besten auch, ob die Bürsten sauber sind. „Ein sauberes Auto kommt nur aus einer sauberen Waschanlage.“ Die Qualität einer Konservierung für den Lack lasse sich aber erst ein, zwei Wochen nach der Autowäsche erkennen. „Es gibt schlechte Zumischungen, das ist eine Sache der Erfahrung. Das kann ich nach der Wäsche nicht direkt nachprüfen.“