Geringes Risikobewusstsein Viele halten Handy-Ablenkung bei Fußgängern für ungefährlich
Berlin (dpa/tmn) - Als Fußgänger mit dem Handy eine Nachricht schreiben oder telefonieren? So etwas hält über die Hälfte der 18- bis 65-Jährigen in Deutschland für ungefährlich (53 Prozent).
Fast jeder Dritte hält die Handy-Nutzung für kaum gefährlich (31 Prozent), wenn er zu Fuß unterwegs ist. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar TNS.
Allerdings sei mehr als ein Drittel aller Befragten im Straßenverkehr aufgrund der Handynutzung schon einmal in eine gefährliche Situation gekommen (36 Prozent). Davon hat etwa jeder dritte Fußgänger zu spät reagiert oder einen anderen Verkehrsteilnehmer übersehen (jeweils 34 Prozent).
Fast zwei Drittel der befragten Fußgänger benutzen das Handy im Straßenverkehr (63 Prozent). Fast die Hälfte liest Textnachrichten (44 Prozent) und ein Drittel schreibt Nachrichten (34 Prozent).
Bei Radlern schätzen die Befragten die Situation weitaus kritischer ein. Die Hälfte hält die Handynutzung auf dem Fahrrad für „gefährlich“ (50 Prozent) und knapp ein Drittel sogar für „besonders gefährlich“ (29 Prozent). Allerdings gibt nur etwa jeder zehnte Radler an, das Handy auf dem Bike zu benutzen (11 Prozent). Davon telefonieren 77 Prozent ohne Freisprecheinrichtung.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) befragte Kantar TNS im August 2017 mehr als 2500 Personen in Deutschland online.
Beim Gehen auf das Handy zu schauen, ist zwar nicht verboten, teilt der Tüv Thüringen mit, kann aber extrem gefährlich werden. Denn man erhöhe die Gefahr, hinzufallen oder eine Verkehrssituation nicht richtig oder zu spät einzuschätzen. Wer außerdem noch Kopfhörer trägt, erhöht das Risiko weiter.