Vier junge Menschen rasen mitten in Kleinstadt in den Tod
Dietenheim (dpa) - Junge Fahrer, lange Nächte und zu schnell unterwegs: Besonders am Wochenende geschehen dramatische Unfälle mit vielen Toten. Hauptrisikogruppe sind junge Menschen am Steuer.
Vier junge Menschen sind im Zentrum der Kleinstadt Dietenheim bei Ulm in den Tod gerast. Ein 22-Jähriger fuhr nach Angaben der Polizei am Samstagmorgen viel zu schnell durch den Ort und verlor am Rathaus die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Fahrer und seine drei Beifahrer im Alter zwischen 20 und 26 Jahren - unter ihnen eine Frau - starben noch an der Unfallstelle. Von ihrem schwarzen Kleinwagen blieb nur ein Trümmerhaufen.
Das Auto war nach links von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen eine Hauswand geprallt. Für die vier Insassen kam jede Hilfe zu spät. Zum genauen Unfallhergang hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Woher die Jugendlichen kamen, war zunächst unklar.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge sind vor allem junge Männer überdurchschnittlich oft an folgenschweren Unfällen beteiligt. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2012 saß bei fast jedem vierten Unfall mit Personenschaden ein Fahrer zwischen 18 Jahren und 24 Jahren am Steuer. Zu schnelles Fahren ist dabei die häufigste Ursache.
In einer Studie des ADAC aus dem Jahr 2012 heißt es, dass die „Unfälle mit jungen Fahrern häufiger am Morgen und am Abend auftreten“, vor allem am Wochenende. Deswegen geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass es sich bei den Unfällen, die sich freitags zwischen 22.00 Uhr und 24.00 Uhr sowie samstags und sonntags zwischen 24.00 Uhr und 6.00 Uhr ereignen, hauptsächlich um sogenannte Disco-Unfälle handelt. In diesen 14 Stunden liege der Anteil der getöteten jungen Menschen deutlich über dem Durchschnitt.