Mercedes A-Klasse: Vom Wackelkandidaten zum Musterknaben
Berlin (dpa/tmn) - Die Mercedes A-Klasse war nach ihrer Markteinführung vor allem durch den verpatzten „Elch-Test“ im Gespräch: Der Kompaktklasse-Wagen neigte zum Umkippen, die Stuttgarter mussten nachbessern.
Doch mit der Zeit ist das Modell immer besser geworden.
Die erste Modellgeneration der Mercedes A-Klasse war relativ pannenanfällig. Beim Nachfolger wurden viele Patzer ausgemerzt, die A-Klasse ist über die Jahre immer solider geworden. Das schlägt sich auch in den Statistiken von ADAC und TÜV nieder.
Bei der alten A-Klasse (Typ W168) gibt es laut dem „TÜV Report 2013“ vor allem Probleme mit den Bremsleitungen und Bremsschläuchen. Häufig wurden bei den Kfz-Hauptuntersuchungen (HU) auch kaputte Rückleuchten bemängelt. Die zweite Generation (W169) schlägt sich dagegen viel besser, die Prüfer haben kaum etwas zu beanstanden. Nur wegen verschlissener Bremsscheiben bekamen viele Exemplare im ersten Anlauf keine Plakette.
Einen ähnlichen Eindruck hinterließ die A-Klasse beim ADAC: Während die Erstauflage in der Pannenstatistik durch zahlreiche Defekte auffiel, wurde die Mängelliste beim Nachfolger deutlich kürzer. In der Statistik von 2008 verpasste das Modell nur knapp den ersten Platz. Bei Dieseln bis 2006 machte die Abgasrückführung Probleme. Darüber hinaus kam es zu Störungen des Motormanagements (bis 2005) und Schaltproblemen des Variotronic-Getriebes (bis 2006).
Die A-Klasse kam 1997 auf den Markt. Sie wurde ein Jahr später wegen der Fahrwerkprobleme überarbeitet. Die zweite Generation stand 2004 bei den Händlern. Abgelöst wurde sie 2012 von der dritten Auflage, die sich optisch stark vom kastenförmigen Vorgänger unterscheidet.
Mercedes hat das Angebot an Motoren über die Jahre stetig erweitert. Die für Gebrauchtwagenkäufer interessante zweite Generation fährt mit Ottomotoren, die 70 kW/95 PS bis 142 kW/193 PS leisten, und 60 kW/82 PS bis 103 kW/142 PS starken Dieseln. Mit der dritten Generation gab es noch einmal einen Leistungssprung: Deren Benziner decken eine Leistungsspanne von 90 kW/122 PS bis 265 kW/360 PS ab, die Selbstzünder kommen auf 80 kW/109 PS bis 125 kW/ 170 PS.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist ein Mercedes A 200 Elegance von 2008 mit 100 kW/136 PS starkem Benziner für etwa 8500 Euro zu bekommen. Diesen Richtpreis nennt die Schwacke-Liste bei einer Laufleistung von 67 000 Kilometern. Ein jüngerer und stärkerer A 200 Turbo Avantgarde mit 142 kW/193 PS von 2010 kostet noch um die 12 600 Euro (43 000 Kilometer). Für einen A 180 CDI Elegance DPF Polar Star von 2006 mit 80 kW/109 PS starkem Diesel werden noch um die 7050 Euro fällig (127 900 Kilometer).