Es wird voll und oft ist mehr Zeit einzuplanen: So lautet der Hinweis an alle, die am kommenden Wochenende (11. bis 13. April) auf die Autobahnen wollen. Denn in vielen weiteren Bundesländern beginnen dann, eine Woche vor dem Fest, die Osterferien.
In der Osterferienzeit sind „Staus vorprogrammiert“, warnt der Auto Club Europa (ACE) in seiner aktuellen Prognose.
Der ADAC erwartet indes, dass die Stausituation an diesem Wochenende insgesamt noch überschaubar bleiben wird. Viel Verkehr? Ja. „Aber kein Stauchaos“, so der Münchner Automobil-Club.
Besonders stark füllen sich am Wochenende die Strecken an die Küsten von Nord- und Ostsee und in südliche Richtung - in die Skiregionen der Alpen, vor allem aber zu Zielen am Gardasee, in Südtirol und an der Mittelmeerküste.
Auch die Wege rund um die großen Flughäfen seien stark genutzt. Wer kann, sollte hier öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise nutzen oder mit dem Auto entsprechend viel mehr Zeit einplanen, so der ACE.
Die Tage in der Übersicht
- Freitag: Der typische Strom der Berufs- und Wochenendpendler mischt sich mit dem Osterferienverkehr - ab frühen Freitagmittag nimmt die Dichte des Verkehrs rasch zu. Entspannung rund um die Ballungsgebiete und die Autobahnen ist erst am Abend zu erwarten, so der ACE.
- Samstag: Das ist der Hauptreisetag. Schon am frühen Vormittag kann es sich auf vielen Strecken in südlicher und südöstlicher Richtung stauen. Auch die Wege an die Küsten füllen sich.
- Sonntag: Wer an diesem Wochenende fahren will, sollte das am Sonntag machen. Das ist laut den Verkehrsclubs der beste Reisetag. Das Risiko, in lange Staus zu geraten, ist dann am niedrigsten - auch wenn ab Vormittag ebenfalls mit Verzögerungen zu rechnen ist. Gut: Es sind keine Lkw auf den Autobahnen unterwegs.
Generell gilt: Länger kann es immer auch durch Unfälle, Baustellen - der ADAC zählt aktuell 1.043 - und Vollsperrungen samt Umleitungen dauern.
Zusammengefasst rechnen der ACE und der ADAC in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Rhein-Neckar, Stuttgart und München sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
A 1 Köln - Dortmund - Münster - Bremen - Hamburg - Lübeck
A 1 /A 3 /A 4 Kölner Ring
A 2 Dortmund - Hannover - Berlin
A 3 Oberhausen - Köln - Frankfurt/Main - Nürnberg - Passau
A 4 Dresden - Erfurt - Kirchheimer Dreieck
A 5 Hattenbacher Dreieck - Frankfurt - Karlsruhe - Basel
A 6 Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
A 7 Flensburg - Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen
A 8 Salzburg - München - Ulm - Stuttgart - Karlsruhe
A 9 Berlin - Nürnberg - München
A 10 Berliner Ring
A 12 Dreieck Spreeau - Frankfurt (Oder)
A 61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
A 81 Heilbronn - Stuttgart - Singen
A 93 Rosenheim - Kiefersfelden
A 95 München - Garmisch-Partenkirchen
A 99 Umfahrung München
Auch auf den Autobahnen Österreichs macht sich der Reiseverkehr aus dem Ausland bemerkbar - zudem beginnen in den österreichischen Bundesländern die Osterferien. Der ACE rechnet mit „erheblichen Verkehrsbehinderungen“. Sowohl ab Freitagnachmittag als auch ab Samstagvormittag kann es zu Stockungen und teils längeren Staus kommen
Staugefährdet sind laut ADAC die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
Tunnelarbeiten auf der Tauernautobahn und vieles mehr
Länger dauern kann es weiterhin auf der Tauernautobahn aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling - Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar. Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Echtzeitinformationen liefert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online. Nicht betroffen von den Baumaßnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Samstage und einige Sonntage seien bei guten Wetterverhältnissen davon ausgenommen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Die Verkehrsclubs machen auf die Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem in Tirol entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden bis Ende April. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Zudem ist die Reschenpass-Straße bis 2. Mai zwischen Pfunds und Nauders in beiden Richtungen gesperrt. Die Umleitung erfolgt teilweise über die Schweiz. Wichtig: Bereits bei geringfügig winterlichen Straßenverhältnissen ist laut ACE eine Winterausrüstung erforderlich, sogar Schneeketten. Besser sei generell eine großräumige Umfahrung.
Auch in der Schweiz dürfte viel los sein
In der Schweiz ist ab Freitagmittag mit den Auswirkungen des Ferienverkehrs zu rechnen. Am Samstag füllt es sich schon ab dem Vormittag.
Das macht sich vor allem auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz mit regem Verkehr bemerkbar, so der ADAC.
Besonders betroffen sind die Gotthard-Autobahn (A 2) und das Nordportal des Gotthardtunnels. Es könnten laut ACE mehrstündige Wartezeiten auf Reisende in Richtung Süden zukommen. Ab einer Wartezeit von einer Stunde wird die Verbindung San Bernadino - Chur - Bellinzona (A 13) als Alternative genannt.
Wie befahrbar sind die Bergpässe? Vorab informieren
Es sind weiterhin einige Bergpässe gesperrt. Und es muss mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Informationen gibt der ACE auf seiner Internetseite.
Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Informationsseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorab kundig machen.
Aufgrund von Grenzkontrollen sind Wartezeiten möglich
Seit Mitte September 2024 gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Mit Wartezeiten muss zu bestimmten Hauptreisezeiten gerechnet werden.
Wie viel länger es etwa an den österreichischen Autobahn-Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben dauert, kann man vorab online bei der Asfinag einsehen.
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