Wackeldackel bis Strickbezug - Accessoires fürs Auto
Bonn (dpa/tmn) - Heckspoiler, breite Reifen, Doppelrohrauspuff - damit lässt sich ein Auto aufzumotzen. Es gibt aber auch für den Innenraum eine Menge Gadgets zur individuellen Gestaltung des Wagens.
Manches davon ist praktisch, anderes eher kurios. Und nicht alles ist erlaubt.
Gerade in der Vorweihnachtszeit ist bei einigen Dingen Zurückhaltung gefordert. So manches Auto sieht dann aus wie ein blinkender Schlitten - Lichterketten und blinkende Weihnachtsbäume gehören aber nicht ins Auto. Wer sein Fahrzeug damit verziert, muss mit einem Bußgeld von 20 Euro rechnen, warnt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Außerdem kann es bei einem Unfall Ärger mit der Versicherung geben, wenn andere Fahrer geblendet wurden.
Innenspiegel: Der Fuchsschwanz lebt - er ist nur von der Antenne an den Innenspiegel gewandert. Nicht totzukriegen sind auch die Plüschwürfel und der Duftbaum. An solchen Accessoires scheiden sich die Geister: Für die einen sind sie Paradebeispiele für schlechten Geschmack - für die anderen einfach Kult. Wichtig zu beachten: Das Gebaumel am Spiegel darf die Sicht nicht beeinträchtigen, gibt Rademacher zu bedenken. Auf Nummer sicher gehen Fahrer mit einem Fuchsschwanz als Schlüsselanhänger. Den gibt es auch als Modell in Pink, etwa von der Marke Tussi on Tour.
Hutablage und Armaturenbrett: Klassiker sind der Wackeldackel oder -Elvis, ebenso wie die Winke-Queen oder -Katze. Ganz old school fährt es sich mit der Häkelrolle auf der Ablage. Auch hier stellt sich die Frage: Ist das noch lustig? Oder total out? Oder gerade deswegen schon wieder lustig? Klar ist: Dinge auf der Hutablage müssen gut befestigt sein - sonst fliegen sie bei einem Unfall durchs Auto und können Insassen verletzen. „Das darf man nicht unterschätzen“, warnt Rademacher.
Lenkrad: Echte Tuner setzen gleich ein neues Rennfahrer-Lenkrad ein. Da sollte man aber auf die Zulassung achten und es wegen des Airbags vom Fachmann montieren lassen, erklärt Harald Schmidtke vom Verband der Automobiltuner (VDAT). Einfacher ist daher ein Lenkradbezug. Den gibt es in etlichen Varianten: bunt, mit Noppen oder aus Lammfell - im Winter durchaus praktisch gegen kalte Finger.
Sitze: Auch ein Sitzbezug peppt das Interieur auf. Wer sich wichtig machen will, zieht etwa einen Bezug mit der Aufschrift „VIP“ über, den A.T.U unter der Marke Diana im Programm hat. Aufpassen müssen hierbei Besitzer von Autos mit Seitenairbag in der Sitzlehne, erklärt Schmidtke. Sie benötigen einen speziellen Bezug mit passender Öffnung. Toppen lässt sich das Ganze mit einer Holzkugel- oder einer strombetriebenen Massage-Sitzauflage.
Kopfstützen: Passend dazu bekommt die Kopfstütze einen Überzug. Wie wäre es mit einem Paar Panda-Köpfen? Oder selbst gestrickten Monsterköpfen, wie sie Melanie Pertl von der Änderungsschneiderei Pehu in Traunstein anbietet. Für Zeichentrickfans hat sie auch Modelle im Stil der Minions auf Lager.
Kupplung: Der Schalthebel lässt sich mit einem neuen Knauf individuell gestalten. Wer sich gerne gruselt, greift zum Totenkopf. Alternativ gibt es Modelle, die wie eine Billardkugel aussehen. Und etwas edler wirkt ein Knauf aus Holz oder mit eingesetzten Brillianten wie von der Firma Walser.
Sound: Tunern geht es oft darum, mehr Leistung aus ihrem Auto herauszukitzeln. Der Soundracer sorgt für das entsprechende Dröhnen ganz ohne 300-PS-Motor. Einfach an den Zigarettenanzünder anschließen, und schon röhrt es über das Radio aus den Lautsprecherboxen, erklärt der Anbieter.
Fußmatten:Individuell gestaltete Fußmatten gibt es nicht nur für die Haustür, sondern auch fürs Auto. Auf meinedesignmatte.de oder mattendesigner.de können Fahrer Modelle etwa mit Zebramuster oder Sprüchen drauf erstellen und ordern.
Essen und Trinken: Auch an das leibliche Wohl sollten Hobby-Tuner denken. Hierbei gibt es zum einen Halterungen für Getränke oder auch Pommes. Und wenn es im Stau mal länger dauert, können Fahrer mit einer Espressomaschine fürs Auto wie der Handpresso die Zeit für eine Kaffeepause nutzen. Damit dauert die Zubereitung nur drei Minuten, verspricht der Anbieter.
Bei allen Eingriffen, die sicherheitsrelevant sind, müssen Autofahrer auf die Zulassungsvorschriften achten. Ein Sportlenkrad und Sportpedale etwa müssen unter Umständen von einer Prüforganisation wie dem Tüv oder der Dekra abgenommen werden. Auf der sicheren Seite sind Käufer, wenn die Tuningteile die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) haben, erklärt Harald Schmidtke vom Verband der Automobiltuner (VDAT). Ansonsten kann ein Teilgutachten nötig sein.