Kommunalwahlen in der TürkeiEin starkes Zeichen
Der türkische Präsident Erdogan hat im zehnten Jahr seiner Amtszeit eine rare und empfindliche Niederlage einstecken müssen. Dort, wo er selbst einmal Oberbürgermeister gewesen war, ist die Dimension besonders gut zu erfassen: Die 15,5-Millionen-Einwohner-Metropole Istanbul ist bei den türkischen Kommunalwahlen nicht zurück in AKP-Hand gewählt worden, wie es Erdogan mit viel persönlichem Einsatz dort als Ziel ausgerufen hatte, sondern mit mehr als einer Million Stimmen Vorsprung an die sozialdemokratische CHP und deren bereits amtierenden Bürgermeister Ekrem Imamoglu gegangen – ein Erdrutschsieg für Erdogans stärksten Widersacher.