Meinung WZ-Kommentar zu Terminvergabe-Chaos bei der Kfz-Zulassungsstelle: Schnitt ins eigene Fleisch

Wuppertal · Die einst 1000 abgebauten Stellen in der Stadtverwaltung infolge der immer geringeren Einnahmen aus dem Stärkungspakt schlagen in der Zulassungsstelle offenbar voll durch.

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Foto: Olaf Kupfer/Michael Hollmann

Spätestens wenn die großen Autohäuser und der Kfz-Innungsmeister ihre Stimme erheben, muss eine Stadt wie Wuppertal das Problem ernst nehmen, dass in ihrer Kfz-Zulassungsbehörde besteht. Das ist nicht eines mit der Qualität der Arbeit der dort Beschäftigten, sondern ziemlich offensichtlich eines mit der eigentlich Zahl an Mitarbeitern in der Zulassungsstelle. Dabei muss sich die Kommune als Dienstleister für jene verstehen, die sie tragen: Menschen, die hier wohnen und allerhand Steuern zahlen. Betriebe, die über Arbeitsplätze und Gewerbesteuer die Qualität einer Stadt direkt beeinflussen. Ist die Kommune kein Dienstleister, schneidet sie sich ins eigene Fleisch. Es entstehen Mindereinnahmen auf allen Seiten, Unzufriedenheit. Und letztlich leidet der Ruf. Nichts davon kann Wuppertal gebrauchen. Klar ist, dass die Zulassungsstelle nicht ausreichend besetzt ist, wenn Urlaub oder Krankenstand Löcher reißen, die andere Kommunen aus der Nachbarschaft noch nie stopfen mussten. Dann ist die Zulassungsstelle entweder schlecht geplant oder unterfinanziert. Oder beides zusammen: Die einst 1000 abgebauten Stellen in der Stadtverwaltung infolge der immer geringeren Einnahmen aus dem Stärkungspakt schlagen hier in der Zulassungsstelle offenbar voll durch. Bleiben kann es so trotzdem nicht. Oder haben Autofahrer in Wuppertal keine Lobby mehr?