Meinung WZ-Kommentar zum Hitzeaktionsplan der Stadt Wuppertal: Hitze – ein Todesurteil?
Wuppertal · Extremwetter gibt es immer häufiger. Ein Hitzeaktionsplan ist also längst überfällig. Vor allem der Zugang zu Trinkwasser sollte schnellstmöglich erleichtert werden.
Mehr als 1300 Tote in Saudi-Arabien vermeldete gestern die Tagesschau. Bei der Pilgerfahrt kletterten die Temperaturen auf über 50 Grad. Die Hitze, ein Todesurteil? Ein Extrembeispiel – denn in Wuppertal sind Temperaturen von 50 Grad noch weit, weit entfernt. Dennoch: Auch bei 25 Grad und mehr stöhnen die Wuppertaler schon. Der Kreislauf macht schlapp, der Alltag wird anstrengender. Im Eiscafé werden die Schattenplätze beliebter. Experten raten dazu, viel zu trinken, um hydriert zu bleiben. Doch das alles ist nicht neu. Das Wort „Extremsommer“ fällt immer häufiger. Ein Hitzeaktionsplan ist schon lange überfällig. Zu langsam geht es an die Umsetzung. Wenn von Umsetzung überhaupt schon die Rede sein kann. Denn bald soll erstmal nur der Entwurf durch die Gremien gehen. Dabei müssen wir schnell handeln. Trinkwasserbrunnen müssten an viel mehr, viel zentraleren Stellen aufgestellt, der Zugang zu Trinkwasser müsste erleichtert werden. Die Zeit rennt davon. Diese Woche zeigt bereits, was der Sommer in diesem Jahr zu bieten hat. Und wir haben keine Zeit, lange politische Debatten zu führen, wenn Menschenleben davon abhängen. Denn während diskutiert wird, trifft die Hitze die Wuppertaler – und die wartet schließlich nicht, bis ein Aktionsplan greift.