Start in die Vorbereitung für Bayer 04 Bayer-04-Fans trauen ihrem Team in der neuen Saison viel zu

Leverkusen. · Mehr als 200 Anhänger verfolgen Start in die Saisonvorbereitung.

Ralf „Nonni“ Nonnenbroich verfolgte den Trainingsstart und machte viele Erinnerungsfotos.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Trikot von Julian Willutzki ist übersät mit Unterschriften. Ein Großteil der Werkself hat sich bereits auf dem Stoff verewigt. Auf ein Autogramm ist der Elfjährige besonders stolz. „Von Julian für Julian“ steht unter der Signatur – ein Andenken an den zu Borussia Dortmund abgewanderten Nationalspieler Brandt. „Ein bisschen schade“ sei es, dass der Blondschopf nicht mehr für Leverkusen spiele, sagt dessen Namensvetter, einer von rund 200 Zaungästen beim Trainingsauftakt von Bayer 04. Sein Lieblingsspieler sei aber ohnehin Lukas Hradecky, Nummer eins der Werkself.

„Ich bin auch Torwart – beim VfB Kreuzberg in Wipperfürth“, erzählt er. Mit seiner Mutter lauert der Nachwuchskeeper auf weitere Autogramme der Stars. Seit etwa drei Jahren ist er Fan von Bayer 04, bis zu zehn Mal im Jahr ist der Schüler bei Heimspielen in der BayArena. Für die anstehende Saison hat Julian klare Vorgaben: „Gut spielen und wieder in die Champions League kommen.“

Die Profis geben nach dem
Training oft Autogramme

Das sind Ziele, die wohl jeder der beim Start in die Vorbereitung anwesenden Fans unterschreiben würde. Eine von ihnen ist Miriam Fichna aus Siegen, die 2013 beim 5:3-Sieg der Werkself gegen Hamburg eher ihrem Freund zuliebe im Stadion war, seitdem aber Anhängerin der Schwarz-Roten ist. „Obwohl Leverkusen in der Champions League spielt, ist hier alles familiär und nahbar“, sagt die 36-Jährige. Das gefalle ihr besonders gut. Man könne die Profis nach dem Training einfach ansprechen und nach Selfies oder Autogrammen fragen. Ihre Favoriten sind die Südamerikaner im Kader: Lucas Alario, Wendell oder Paulinho.

Auch Hardcore-Fan Ralf Nonnenbroich, der ein Bayer-Leverkusen-Tattoo auf dem Unterarm trägt, nimmt den Abgang des Leistungsträgers gelassen. Er habe schon so viele Spieler kommen und gehen sehen, dass es auf den einen auch nicht mehr ankomme. Auf eine Dauerkarte hat er aber erstmals seit 40 Jahren verzichtet, sagt der von Freunden schlicht „Nonni“ gerufene 52-Jährige. Das liege nicht an der Werkself, sondern am Videobeweis, der jegliche Live-Emotion abtöte.

„Bayer wird immer meine Liebe bleiben, und ich werde auch weiterhin im Stadion sein, aber ohne Dauerkarte.“ Er picke sich nun die Rosinen des Spielplans heraus – die Derbys gegen Köln, Mönchengladbach und Düsseldorf etwa, oder die Partien gegen Bayern, Dortmund und Schalke: „Ich verspreche mir einiges von der kommenden Saison, hoffe aber noch auf ein bis zwei Zugänge für die Defensive.“