Abfallentsorgung in Dormagen Streit um Altpapier-Abfuhr vor Lösung

Dormagen. · Abfallentsorger EGN will zumindest diese Woche zusätzliches Papier und Kartons mitnehmen.

 Abfallentsorger EGN steht in der Kritik, weil das Unternehmen die bisherige kulante Altpapier-Abholung eingestellt hat.

Abfallentsorger EGN steht in der Kritik, weil das Unternehmen die bisherige kulante Altpapier-Abholung eingestellt hat.

Foto: MICHAEL RICKS/EGN

Viele Dormagener haben sich in den vergangenen Tagen darüber geärgert, dass das Altpapier, das sie neben die grüne Tonne gestellt haben, nicht mit abgeholt worden ist. Das war in den letzten Jahren anders. Da regierte beim Abfallentsorger EGN noch die „Praxis der Kulanz“, wie es Stadtsprecher Max Laufer formulierte. Seit 1. Januar nicht mehr. Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD) will imit dem in Viersen ansässigen Unternehmen eine Rückkehr zur bisherigen Praxis erreichen. Immerhin: Die EGN wird nach Angaben der Stadt in dieser Woche das zusätzliche Altpapier mitnehmen.

Lierenfeld reagiert damit auch auf das Schreiben seines Amtsvorgänger Peter-Olaf Hoffmann (CDU). Der hat in einem Brief sein Unverständnis über das Verhalten der EGN zum Ausdruck gebracht: „Ich halte die derzeitige Vorgehensweise des Entsorgers nicht für sehr partnerschaftlich.“ Hoffmann, der selbst früher in der Abfallwirtschaft tätig war, weiter: „Die Kartonagen stehen zu lassen, ist für das Unternehmen die einfachste Lösung. Sie entspricht aber nicht dem Entsorgungsvertrag und ist im Übrigen auch nicht die Lösung, die den Menschen in unserer Stadt weiterhilft.“ Hoffmann erinnert sich an den Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2010: „Da gab es den gleichen Ärger.

Die EGN ließ die neben die grüne Tonne gestellten Kartonagen stehen und berief sich auf den Entsorgungsvertrag. Allerdings ließ sich damals diese Auslegung des Vertrags nicht erhärten. Ich habe dies in Gesprächen mit dem Entsorger klargestellt und im Ergebnis waren der Entsorger und ich uns einig, dass Kartonagen, die neben die grüne Tonne gestellt werden, vertragsgemäß mitgenommen werden müssen.“

EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold erklärte, man sei wegen stark gestiegenen Mengen an Altpapier und Kartons von der bisherigen Handhabung abgewichen. „Das Gewicht von großen und zum Teil nassen Kartons ist so groß. Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle.“ Sie kündigte ebenso wie Lierenfeld Gespräche an.

Die EGN habe ihre „kulante Abfuhrpraxis zum Jahreswechsel geändert, erläutert Bürgermeister Erik Lierenfeld. Weil sich aber nichts am Entsorgungsvertrag geändert hat, befinde man sich derzeit in Gesprächen mit dem Entsorger. „Mein Ziel ist es, dass einzelne, neben der Tonne abgestellte Kartonagen künftig wieder mitgenommen werden.“