Deutsche Fußball Liga blockiert Ski-Wettkampf in der Arena

Die DFL hat trotz anders lautender Wünsche aus Düsseldorf ein Spiel der Fortuna so angesetzt, dass danach die Zeit nicht mehr reicht, um für das Ereignis „Big Air“ aufzubauen. Kritik weist die DFL zurück.

Die Montage zeigt, wie die Skisportler bei „Big Air“ springen.

Foto: ARAG Big Air Freestyle Festival

Am 3. und 4. Januar wird es entgegen der bisherigen Planung sehr ruhig in der Düsseldorfer Arena sein. Eigentlich sollten am ersten Freitag und ersten Samstag im neuen Jahr Skisportler mit bis zu 95 km/h über eine Rampe jagen und spektakuläre Sprünge zeigen. Doch am Dienstag hat die städtische Veranstaltungstochter D.Live bekanntgegeben, dass sie die Wettkämpfe mit dem Titel „Big Air“ absagen musste. Begründung: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Begegnung von Fortuna Düsseldorf am 17. Spieltag gegen Union Berlin so kurz vor Weihnachten angesetzt, dass nicht genügend Zeit bleibe, um die Anlagen aufzubauen. Die Hoffnung konzentriere sich nun auf das Folgejahr, hieß es am Dienstag. Er hoffe, mit dem Skiverband und dem Hauptpartner die Wettkämpfe „in der Winterpause 2021 auf die Beine stellen“ zu können, sagte Michael Brill, Chef von D.Live.

Der Internationale und der Deutsche Skiverband hatten „Big Air“ im Winter vorgestellt. Die Düsseldorfer schickten anschließend einen „Sperrtermin“ an die DFL. Den hätte diese berücksichtigen können, indem sie für das Wochenende vor Weihnachten ein Auswärtsspiel der Fortuna ansetzt. Für den Aufbau unter anderem der mehr als 40 Metern hohen und 120 Metern langen Sprungrampe sind nach Veranstalterangaben mindestens zweieinhalb Wochen erforderlich. Die Beteiligten hatten sich nach der Bekanntgabe des DFL-Spielplans um eine Lösung des Terminkonflikts bemüht. „Wir haben in den letzten zwei Wochen Tag und Nacht die unterschiedlichsten Szenarien durchgespielt, aber es ist unmöglich, den Aufbau derart zu beschleunigen, dass das Event auch unter den jetzt neuen Bedingungen realisiert werden kann“, sagte Hauke Bochem, Projektleiter des Events.

Die Kritik aus dem Rheinland nahm die DFL nicht an. Die 36 Profiklubs der ersten und zweiten Liga garantierten bereits im Lizenzierungsverfahren vor Saisonstart, dass ihre Heimspielstätte an allen in Frage kommenden Spielterminen der Bundesliga oder 2. Bundesliga zur Verfügung steht, hieß es in einer Stellungnahme. Maßgeblich für die Termine, an denen die Stadien verfügbar sein müssen, sei der Rahmenterminkalender. Dieser liege seit dem 7. Dezember vor. In der Gesamtbetrachtung habe man den Wunsch aus Düsseldorf nicht erfüllen können, auch weil die Fortuna sich in der Arena mit dem Drittligisten KFC Uerdingen abwechselt.

Für die Ski-Wettkämpfe waren Sportler aus 24 Nationen erwartet worden, die in vier Disziplinen antreten sollten, um Punkte für die kommende Weltmeisterschaft zu sammeln. Die Athleten sind auf Skiern oder Snowboards unterwegs und zeigen nach dem Absprung möglichst schwierige Figuren. Die Punktrichter bewerten dabei die Qualität des Sprungs, Landung, Höhe und Stil. Bisher war Mönchengladbach Austragungsort für „Big Air“, in Düsseldorf sollte das Ereignis nun erstmals unter einem Dach und damit unabhängig vom Wetter ausgetragen werden. 1000 Kubikmeter Schnee plus Reserven sollten aus der Skihalle in Neuss kommen. „Big „Air“ wäre deshalb „eine Bereicherung für das Angebot in unserer Stadt“ gewesen, sagte Daniela Stork, die für D.Live neue Veranstaltungen akquiriert.

Sportfans, die bereits Karten für „Big Air“ gekauft haben, können sie an der Vorverkaufsstelle zurückgeben, an der sie sie geholt haben. Besucher, die ihre Karten im Internet bestellt haben, werden per E-Mail über die Rückabwicklung und Erstattung informiert.