AMD will Server-Chips mit ARM-Technologie bauen
Sunnyvale (dpa) - Der angeschlagene Chip-Hersteller AMD richtet sich strategisch neu aus und produziert erstmals Prozessoren auf Basis des britischen Chipdesigners ARM. Der erste Multikern-Prozessor dieser Art sei für besonders energieeffiziente Server etwa in großen Datenzentren gedacht, teilte AMD mit.
Erste Opteron-Prozessoren auf ARM-Basis sollen 2014 auf den Markt kommen. Bislang produziert AMD vor allem sogenannte x86er Prozessoren nach dem Vorbild des großen Rivalen Intel, die traditionell in Personal Computern, Servern und Großrechnern zum Einsatz kommen. Die Technologie von ARM galt hingegen bislang als weniger leistungsfähig, dafür aber besonders stromsparend und dominiert deshalb in mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Inzwischen laufen aber selbst leistungshungrige Computerspiele auf den Chips der Briten.
Mit den neuen Chips solle unter anderem die Energieeffizienz von Lösungen fürs Cloud-Computing verbessert werden, erklärte AMD am Montag. AMD führe mit energieeffizienten 64-Bit-Prozessoren sowohl auf x86er als auch auf ARM-Architektur den nächsten großen Wendepunkt in der Industrie an, sagte AMD-Chef Rory Read. Im Markt für Server hatte das Unternehmen vor Jahren schon einmal gegen den Marktführer gepunktet, als es mit einer neuen Technologie als erster Anbieter an den Start ging.
AMD erhofft sich auch diesmal, dem großen Rivalen zuvorzukommen. Ein Segment ohne einen Konkurrenten zu betreten, der wie Intel den Großteil des Marktes kontrolliere, werde AMD helfen, wieder Halt zu finden, sagte Read dem „Wall Street Journal“.
AMD wurde von der aktuellen Flaute im PC-Markt viel härter getroffen als Intel. Das liegt auch an der Größe: Intel hat bei den PC-Prozessoren einen Marktanteil von rund 80 Prozent und bei Server-Chips sogar von 95 Prozent. AMD leitete nach hohen Verlusten zuletzt den Abbau von 15 Prozent der Belegschaft ein.