Android-Handys plaudern Hotspot-Namen aus
Berlin (dpa/tmn) - Nutzer neuerer Android-Geräte sollten das WLAN immer ausschalten, wenn sie sich nicht gerade mit einem ihnen bekannten Hotspot verbinden möchten. Denn das Gerät kann bei der Suche nach einem Hotspot die jüngsten Aufenthaltsorte des Nutzers verraten.
Viele Androiden mit der Betriebssystem-Version 3.1 (Honeycomb) oder höher speichern die Namen der 15 letztgenutzten WLAN-Netze und senden diese aus, wenn sie auf Hotspot-Suche sind, warnt die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF). So könnten Dritte über die Namen der gespeicherten WLAN-Hotspots (SSID) etwa nachvollziehen, wo jemand wohnt, arbeitet oder sich oft aufhält.
Google arbeitet der EFF zufolge an Patches, die dieses Verhalten abstellen. Ob und wann die Aktualisierung auf welche Smartphones kommt, ist unklar. Das liegt daran, dass Hersteller neue Firmware für ihre Modelle anpassen müssen und dies oft nur für die neuesten oder teuersten Modelle tun. Einzige Ausnahme ist die Nexus-Reihe, die direkt von Google mit Updates versorgt wird.
Grundsätzlich ist das Speichern und Senden der Hotspots als gewünschte technische Hilfe zum schnellen Wiederverbinden mit bekannten WLAN-Netzen gedacht. Die EFF sieht in dem Feature, das Google unter dem Namen Preferred Network Offload (PNO) umgesetzt hat, aber auch ein Risiko für die Privatsphäre. Davon betroffen ist den Angaben nach nicht nur Android, sondern auch iOS - allerdings nur in der kaum noch anzutreffenden Version 5.
Grundsätzlich bestehe das Problem auch bei vielen Laptops, etwa mit Windows 7 oder Mac OS X. Darin sieht die EFF aber kein Problem, weil man in aller Regel nicht mit einem angeschaltetem Notebook umherläuft, das ständig nach Hotspots sucht.