Apple arbeitet selbst an Gegenmittel für Flashback-Trojaner
New York (dpa) - Nach der bisher schwersten Trojaner-Attacke auf seine Mac-Computer arbeitet Apple selbst an einem Gegenmittel. „Apple entwickelt Software, die die Flashback-Schadsoftware entdecken und entfernen wird“.
Dies teilte das Unternehmen auf seinen Service-Seiten für Nutzer mit. Nach Daten von Sicherheitssoftware-Anbietern wurden weltweit mehr als 600 000 Apple-Rechner mit dem Flashback-Trojaner infiziert. Die mit seiner Hilfe gekaperten Computer schließen sich zu einem sogenannten Botnet zusammen, über das zum Beispiel Spam-Nachrichten verbreitet werden können. Die Software verbreitete sich über eine Lücke in der Programmiersprache Java von Oracle vor allem durch den Besuch präparierter Webseiten. Apple liefert die jüngste Generation seiner Macintosh-Rechner ohne die anfällige Java-Umgebung aus.
Die vorhandene Java-Schwachstelle wurde über die Apple-Systemaktualisierung bereits gestopft, jetzt geht es darum, auch die befallenen Computer wieder sauber zu bekommen. Anbieter von Sicherheitssoftware platzierten dazu bereits Anleitungen im Netz. Der Angriff auf die Computer mit dem System MacOS X war vergangene Woche von der russischen Antiviren-Firma Dr. Web gemeldet worden.
Apples Computer haben seit Jahren den Ruf, weniger anfällig für Angriffe aus dem Netz zu sein als Windows-Rechner. Laut Experten aus der Softwarebranche liegt es auch daran, dass der Markt für die Online-Kriminellen deutlich weniger attraktiv ist: Weltweit sind lediglich gut 60 Millionen Macs im Einsatz gegenüber geschätzt über 1,5 Milliarden Windows-Computer. Einige andere Fachleute sind auch der Ansicht, dass das Apple-System weniger Schwachstellen aufweist. Immer wieder wurde vorhergesagt, dass die Macs mit Apples Erfolg häufiger zum Ziel von Attacken werden würden, größere Angriffe wie Flashback blieben bisher aber weiterhin eine Ausnahme.