Hintergrund: Viele Internet-Deals endeten als Misserfolg
San Francisco (dpa) - Der Kauf der Fotoplattform Instagram durch Facebook für eine Milliarde Dollar reiht sich in die Riege teurer Deals in der Internet-Branche ein, von denen bei weitem nicht alle ein Erfolg waren.
Als Paradebeispiel für gescheiterte Deals gilt das Zusammengehen von AOL und Time Warner im Jahr 2000. Damals, auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie übernahm der Online-Zugangsanbieter faktisch den altehrwürdigen Medien-Giganten für schwindelerregende 164 Milliarden Dollar.
Die als Hochzeit alter und neuer Medien gefeierte Fusion geriet zum Debakel: Die erwarteten Synergieeffekte blieben aus - und mit dem Platzen der Internet-Blase riss die Schwäche von AOL den Aktienkurs des gesamten Unternehmens in die Tiefe. AOL wurde erst zu einer Sparte degradiert und schließlich 2009 wieder eigenständig.
Wenig Erfolg hatte auch Medienmogul Rupert Murdoch mit dem Kauf des damals führenden Online-Netzwerks MySpace. Neben dem Kaufpreis von fast 600 Millionen Dollar steckte Murdochs News Corp. noch Hunderte Millionen Dollar mehr in den Ausbau der Plattform. Doch der agilere Herausforderer Facebook hängte MySpace immer weiter ab, der einstige Pionier führt jetzt ein Schattendasein, News Corp. überließ das Steuer einer Gruppe von Finanzinvestoren.
Manchmal dauert es auch Jahre, bis sich ein Milliarden-Zukauf auszuzahlen beginnt. Google blätterte 2006 rund 1,6 Milliarden Dollar für die Videoplattform YouTube hin, die noch lange danach ein Verlustgeschäft blieb. Inzwischen sieht der Internet-Konzern aber immer mehr Einnahmen durch Online-Werbung im Umfeld der Videos - und YouTube wird zum Brückenkopf für die Google-Pläne im Fernsehgeschäft. Bei manchen Riesenzukäufen wie der Übernahme von Skype durch Microsoft für 8,5 Milliarden Dollar muss sich der tatsächliche strategische Wert noch zeigen.