„Apps für Deutschland“ prämiert
Hannover (dpa) - Stadtführer, Wahlkarten oder ein Überblick über die Kraftwerke im Land, allesamt gefüttert mit Daten aus öffentlicher Hand: Beim bundesweiten Programmierwettbewerb „Apps für Deutschland“ sind solche Smartphone-Anwendungen ausgezeichnet worden.
Ziel der Veranstaltung war es, Behörden zur Offenlegung von Daten zu bewegen und zu zeigen, welchen Nutzen diese bieten können. „Open Data ist mehr als Zeitgeist“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf am Dienstag bei der Preisverleihung auf der CeBIT in Hannover (bis 10. März). Den Wettbewerb richteten mehrere zivilgesellschaftliche Initiativen mit Unterstützung von Bitkom und den Städten Berlin und Berlin aus. Schirmherr war Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU).
Bei den Einzelentwicklern gewann ein Team der Universität Koblenz- Landau, das mit seiner App LISA Informationen über eine Stadt bündelt und durchsuchbar macht. Nutzer sollen so auf einen Blick erkennen können, welche Straßen, Stadtteile oder Regionen für sie interessant sind. Bei den Unternehmen wurde der mobile Stadtführer Cityguide Bremen ausgezeichnet, der nützliche Informationen aus der Hansestadt aufbereitet - von den Ozonwerten über Bibliotheksdaten bis zu den Standorten von Hundekotbehältern.
Die Jury zeichnete darüber hinaus Verwaltungen aus, die sich bei der Offenlegung von Daten besonders hervortun. Zudem prämierte sie Ideen für Apps, die aber noch nicht umgesetzt worden sind.
Das wirtschaftliche Potenzial von Open Data sei groß, sagte Kempf. Eie Europäische Kommission spreche von einer „Goldmine aus öffentlichen Daten“. Andere Länder seien bei der Offenlegung von Informationen aber weiter - etwa Großbritannien und Frankreich. Kempf lobte die verschiedenen zivilgesellschaftliche Initiativen in Deutschland, dies sich für Open Data einsetzen.
Trotz des Wettbewerbs sei Open Data in Deutschland noch am Anfang, sagte Stefan Gehrke vom Open Data Network, das an dem Wettbewerb beteiligt war: „Das ist die erste große Veranstaltung, die bundesweit Aufmerksamkeit erregt.“ Auch Kommunen und Länder könnten durchaus zu Wettbewerben aufrufen und so ein Bewusstsein für das Thema schaffen. Der Vorsitzende der Initiative forderte zudem eine stärkere Unterstützung für die Open-Data-Plattform von Bund und Ländern, die 2013 online gehen soll: „Eine Ansage von oben würde die Umsetzung beschleunigen.“