Aufwärtstrend bei Fernsehhersteller Loewe
Kronach (dpa) - Neun Monate nach dem Insolvenzantrag des Fernsehherstellers Loewe schöpfen die Mitarbeiter neue Hoffnung: Nach Gewerkschaftsangaben könnte es weniger Entlassungen geben als der neue Investor Stargate Capital angekündigt hatte.
„Es gibt wohl tatsächlich die Option, dass der für Ende September vorgesehene Personalabbau nicht so hoch ausfällt wie geplant“, sagte Jürgen Apfel von der IG Metall am Mittwoch.
Die Produktion in Kronach (Oberfranken) sei wieder voll im Gange. „Wir haben auch die Information, dass eine Gerätereihe, die bisher nicht in Kronach produziert wurde, in Zukunft dort hergestellt werden soll.“ Bei Stargate Capital war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Loewe hatte am 16. Juli 2013 Gläubigerschutz beantragt und im Oktober Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der erste Investor, Panthera, sprang kurz vor der geplanten Übernahme ab.
Als Retter wurde im Frühjahr das Münchner Unternehmen Stargate Capital gefunden. Es hatte angekündigt, 430 Beschäftigte zu übernehmen. Die übrigen knapp 100 Mitarbeiter, überwiegend aus der Produktion, sollten von Oktober an in eine Transfergesellschaft wechseln.
Wie viele Entlassungen es nun wirklich geben werde, sei ihm noch nicht bekannt, sagte Apfel. Nach seinen Angaben wollen sich die neuen Eigentümer dazu in der kommenden Woche bei einer Betriebsversammlung äußern.
„Unser Ziel ist natürlich, dass keine Arbeitsplätze durch Kündigungen wegfallen“, betonte Apfel. Er sei vorsichtig optimistisch, dass das neue Konzept von Stargate Capital aufgehe.
Auf der Funkausstellung in Berlin Anfang September will Loewe neue Produkte vorstellen. Flaggschiff soll nach Unternehmensangaben ein gebogener Bildschirm mit einer Diagonale von 65 Zoll sein.