Basis für Erfolg von iPhone und Co: Apple iOS

Berlin (dpa/tmn) - Apple hat das Betriebssystem für seine mobilen Geräte auf der Basis seines Mac-Systems entwickelt. Inzwischen ist iOS die zentrale Plattform für 350 000 Apps. Für Kritik sorgen aber immer wieder die Vorgaben von Apple und Einschränkungen.

Apple hat mit seinem Betriebssystem iOS die Nutzung mobiler Geräte neu definiert. Das erste iPhone, das vor kapp vier Jahren auf den Markt kam, löste wahre Begeisterungsstürme bei den Nutzern aus - und viel Staunen unter den Großen der Mobilfunkindustrie. Heute gibt es kaum einen Hersteller, der nicht mit mindestens einem Modell diesem Vorbild nacheifert. Ein wesentliches Fundament des Erfolgs ist das Betriebssystem iOS, das auch auf dem iPod touch, auf dem iPad sowie auf der Settop-Box Apple TV läuft.

Mit seiner engen Kombination aus Smartphone und dem App Store für den Zugriff auf Anwendungen aller Art hat Apple Maßstäbe gesetzt. „Apple bietet mit iPhone und App Store ein komplettes Ökosystem, das es den Nutzern sehr einfach macht“, sagt Jürgen Kuri, Chefredakteur von „heise online“. An der engen Verzahnung störten sich zwar viele. „Aber auch Googles Android konnte damals nur so erfolgreich werden, weil sie ein ähnliches Ökosystem haben.“

Nach der Aktivierung über iTunes können iPhone-Nutzer aus einem Fundus von rund 350 000 Apps wählen. Vielfach wurde allerdings Apples restriktives Auswahlverfahren kritisiert, das so manches Mal Anwendungen aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen aus dem App Store entfernte. Das Blocken einer App für Internet-Telefonie des Rivalen Google entfachte einen heftigen und langen Streit, der zuletzt auch die Telekom-Aufsicht in den USA beschäftigte.

Der Verdacht kam auf, dass Apple auf Druck seines Telekom-Partners AT&T die App für günstige beziehungsweise kostenlose Telefonate übers Internet zurückgezogen hat. Inzwischen hat Apple seine Richtlinien zur Beurteilung von Apps veröffentlicht. Apple selbst hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die eingehende Prüfung der Software für den Nutzer den Vorteil hat, dass er sich auf die Funktionsfähigkeit verlassen kann.

Um die Frage der Funktionstüchtigkeit geht es Apple nach eigenen Angaben auch bei der Weigerung, die Multimedia-Technik Flash von Adobe nicht auf seinen iOS-Geräten zu unterstützen. Das im Netz weit verbreitete Format wird vor allem für die Wiedergabe von Bewegtbildern wie kleinen Videos genutzt. Die Apple-Konkurrenten werben nun damit, dass ihre mobilen Geräte das gängige Adobe-Format unterstützen.

Das iOS hat die gleiche Unix-Grundlage wie das Apple-Computerbetriebssystem Mac OS X. Anders als Windows habe Mac OS X früh den Anschluss an mobile Hardware geschafft, sagt Stephan Ehrmann, Chefredakteur der Zeitschrift „Mac & i“. Und während MacOS als Basis für das mobile iOS diente, profitiert nun wiederum MacOS vom kleinen Bruder: Seit der Version 10.6.6 bietet Apple auch für seine Macs einen Mac App Store, über den die Nutzer Software beziehen können.

Für iPad, iPhone und iPod touch hat Apple erst vor wenigen Wochen ein neues Update des iOS veröffentlicht, das die Geräte auch zum persönlichen Hotspot macht. Mit iOS 4.3 ausgestattet können sich etwa bis zu drei WLAN-Geräte über die Mobilfunkverbindung des iPhones ins Internet einwählen. Zur Nutzung muss allerdings beim Mobilfunk-Provider eine sogenannte Tethering-Option freigeschaltet sein.