Bei Handy-Wasserschaden helfen Taschentücher und Reis
Hannover (dpa/tmn) - Wenn das Smartphone ins Wasser fällt, braucht man einen Notfallplan. Die Chancen, es zu retten, stehen bei 50:50. Wer zu lange wartet, hat auf jeden Fall verloren. Der Akku muss raus.
Das Trocknen dauert ein paar Tage. Hilfreich ist Reis.
Ist das Smartphone ins Wasser gefallen, sollte man sofort handeln und das Gerät ausschalten. Denn war das Bad nur von kurzer Dauer, gibt es noch Hoffnung auf Rettung, berichtet die Zeitschrift „c't Android 2014“. Als nächstes gilt es, den Akku zu entfernen, falls dieser nicht fest verbaut ist, und das Handy mit Papiertaschentüchern trocken zu tupfen.
Dabei sollte man möglichst keine Knöpfe drücken, über die das Wasser weiter eindringen könnte. Allerdings kommt man nicht umhin, das Innere das Gerätes mit destilliertem Wasser auszuspülen, wenn es sich nicht um normales, sondern um Salzwasser oder klebrige Flüssigkeiten handelt. Denn sonst drohen Korrosionsschäden.
Dann sollte das geöffnete und ausgeschaltete Handy ohne Akku zum Austrocknen für mehrere Tage in eine Packung mit Reis gelegt und während dieser Zeit nicht mehr bewegt werden, raten die Experten. Wer ungeduldig ist und versucht, das Handy vorzeitig anzuschalten, riskiert im Zweifel eine Verschlimmerung des Schadens. Weil Temperaturen über 40 Grad das Smartphone beschädigen können, eignen sich weder Haartrockner noch ein Backofen zum Trocknen.
Mit etwas Glück funktioniert das Smartphone nach einigen Tagen wieder. Sollte das nicht der Fall sein, kann man sich leider nicht auf Herstellergarantien berufen, weil diese Wasserschäden grundsätzlich ausschließen. Eine Reparatur auf eigene Kosten lohnt den Experten zufolge kaum, weil man nicht sicher sein kann, ob in der Folge nicht noch mehr kaputtgeht.
Im Handel angebotene Rettungstüten mit Trockenmittel bringen im Prinzip keine Vorteile gegenüber der Trocknung in einer Reistüte, kosten im Zweifel also nur Geld, hat die Zeitschrift bei einem Test herausgefunden: Von vier ins Wasser geworfenen Smartphones lebten nach einer Trocknung in einer Rettungstüte nur noch zwei. Die Tüten brächten lediglich schneller Gewissheit, weil sie das Trocknen in 48 Stunden hinbekommen. Ob aber ein Gerät einen Tauchgang überlebt, sei schlicht Glückssache.