Belgische Forscher kritisieren Facebooks Datenschutz-Regeln
Brüssel (dpa) - Facebooks Datenschutz-Regeln verstoßen nach Einschätzung belgischer Rechtsexperten zum Teil gegen europäische Vorschriften. Unter anderem mache es das Online-Netzwerk den Nutzern in einigen Fällen zu schwer, Einstellungen zu finden, befanden Forscher an der Universität Löwen in einer Studie.
Beauftragt wurden die Forscher von der belgischen Datenschutz-Behörde. Die Facebook-Mitglieder bekämen teilweise zu wenig Informationen für ihre Entscheidungen und hätten nicht genug Wahlmöglichkeiten beim Teilen von Standort-Informationen.
Facebook hat Ende Januar neuen Datenschutz-Regeln eingeführt, um die es wochenlange Debatten gegeben hatte. Unter anderem wird kritisiert, dass Facebook Informationen über die Bewegung der Nutzer im Netz jenseits des Netzwerks auswerten und Daten von seinen verschiedenen Diensten zusammenlegen kann. Andere Internet-Firmen agieren allerdings genauso.
Auch die niederländischen Datenschützer prüfen Facebooks neue Datenschutz-Regeln und hatten im vergangenen Jahr um einen Aufschub bei ihrer Einführung gebeten. Facebook setzte sie daraufhin vier Wochen später als ursprünglich geplant in Kraft. Das Online-Netzwerk betonte stets, die Regeln entsprächen europäischen Datenschutzbestimmungen. Für Facebook ist in Europa die irische Datenschutzbehörde zuständig, weil die europäische Tochter dort ihren Sitz hat.