Bewegtbilder im Netz: Springer startet „Bundesliga bei Bild“
Berlin (dpa) - Der Medienkonzern Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) verstärkt mit einem neuen Fußball-Angebot die Suche nach Umsatzquellen im Internet.
Mit dem Start der Bundesliga-Saison am 9. August können Nutzer die Höhepunkte jedes Spiels eine Stunde nach Abpfiff online abrufen - in einer Länge zwischen 90 Sekunden und sechs Minuten pro Clip, wie der Konzern am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Das Angebot, das für 2,99 Euro zu den kostenpflichtigen digitalen „Bild“-Paketen gebucht werden kann, wird für PC, Smartphone, Tablet und Smart-TV abrufbar sein. Axel Springer hat sich von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Bundesliga-Rechte an den Zusammenfassungen der Spielhöhepunkte als „Video on demand“ im Netz und mobil für zunächst vier Jahre gesichert. Zum Paket gehört auch die 2. Liga.
„Bundesliga bei Bild“ stehe nicht in Konkurrenz zur ARD-„Sportschau“ samstags ab 18.30 Uhr, sagte Redaktionsleiter Boris Starck, der zu den Gründern der Sat.1-Fußballsendung „ran“ gehörte. Zielgruppe seien Menschen, die sich intensiv mit der Bundesliga auseinandersetzten, sagte Jan Wachtel, Mitglied der Geschäftsleitung von „Bild digital“.
Anders als beim traditionellen Fernsehen könnten Nutzer entscheiden, wann, wo und in welcher Reihenfolge sie die Begegnungen sehen wollten. Jeder Fan könne sich so den Spieltag zusammenstellen. Montags ab 0.00 Uhr sind die Clips kostenfrei abrufbar.
Über einen eigens entwickelten Videoplayer können Zuschauer die Höhepunkte der Spiele, etwa Tore oder rote Karten, anklicken. Ergänzt wird das Angebot durch Text-Beiträge aus der „Bild“-Sportredaktion. Fans können sich über einen eigenen Kanal äußern. Während der Saison ist ein Zugriff auf Clips der vergangenen Spiele möglich.
Kommentiert werden die Spiele unter anderen von bekannten Reportern wie Hansi Küpper, Jörg Dahlmann und Markus Höhner.
Mit „Bundesliga bei Bild“ starte Axel Springer die zweite Stufe der Bezahl-Strategie für „Bild“-Inhalte auf allen Kanälen, erklärte „Bild digital“-Geschäftsführerin Donata Hopfen. Finanziert wird das Projekt auch über Werbung, die in die „Bild“-Kanäle integriert wird. Vermarktungspartner sind Volkswagen, Vodafone und Kik.
Vorstandschef Mathias Döpfner hat vor dem Hintergrund schwindender Print-Erlöse die Devise ausgegeben, Axel Springer zum einem führenden Digitalkonzern auszubauen. Schon heute erwirtschaftet Axel Springer mehr als ein Drittel des Umsatzes von 3,3 Milliarden Euro im Internet.
Mit „Bild plus“ hatte Axel Springer im Juni die kostenpflichtige Angebote ihres wichtigsten Titels gestartet. Das „Freemium“-Modell verbindet kostenfreie Nachrichten mit Bezahl-Inhalten. Das Abo für Web, Smartphone und Tablet-Apps kostet 4,99 Euro im Monat. Für 9,99 Euro bekommt man dazu eine digitale Ausgabe von „Bild“, knapp 15 Euro kostet das Abo mit zusätzlichen Kiosk-Gutscheinen für die gedruckte Zeitung. Dazu kann jeweils das Bundesliga-Paket gebucht werden.