Bitkom: Smartphones gehen im Handy-Markt auf Überholspur
Berlin (dpa) - Leistungsfähige Smartphones laufen herkömmlichen Handys in Deutschland den Rang ab. Über ein Drittel der Bürger besitze bereits ein hochwertiges Mobiltelefon mit computerähnlichen Funktionen, teilte der Branchenverband Bitkom mit.
„Smartphones haben in wenigen Jahren den Handy-Markt aufgerollt und werden mehr und mehr zur Fernbedienung unseres Lebens“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied René Schuster.
Zum Durchbruch hatte den kleinen Minicomputern der Marktstart von Apples iPhone vor rund fünf Jahren verholfen. Waren die leistungsfähigen Geräte bis dahin eher Nischenprodukte gehen seither die Verkäufe von herkömmlichen Handys immer weiter zurück. Vor allem die Bedienung über das berührungsempfindliche Display erleichtere die mobile Nutzung von Netzanwendungen, Navigationsdiensten und spielen, sagte Schuster.
Im Jahr 2011 zählte der Bitkom 11,8 Millionen verkaufte Smartphones, eine Steigerung um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verkauf gewöhnlicher Handys ging im gleichen Zeitraum um 19 Prozent auf 15,6 Millionen Stück zurück. Im laufenden Jahr dürften die Smartphones den Handys vollends den Rang ablaufen und mit einem Anteil von 55 Prozent unter den verkauften Geräten in Führung gehen, schätzt der Verband. Vom Umsatz werden Smartphones dann sogar drei Viertel ausmachen.
Bei jungen Nutzern kommen die computerähnlichen Mobiltelefone besonders gut an. Der Bitkom sieht deutliche Unterschiede in der Verbreitung je nach Alter: Während unter Jugendlichen bis 30 Jahren rund jeder zweite ein Smartphone hat, sei es im Alter zwischen 50 und 64 nur gut jeder Vierte. Senioren ab 65 Jahre nutzen nur in sechs Prozent der Fälle ein Smartphone.
Derzeit nutzen in Deutschland rund 88 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahre privat oder beruflich ein Handy. Insgesamt waren 2011 etwa 98 Millionen Mobiltelefone im Einsatz. Auf jeden Bundesbürger kämen im Schnitt 1,3 aktiv genutzte Handys, wobei 29 Millionen mindestens zwei Geräte in Gebrauch hätten, sieben Millionen sogar drei oder mehr nutzten. Die Zahlen basieren nach Angaben des Bitkom auf einer Umfrage der Marktforschungsfirma Aris sowie Zahlen des Marktbeobachters EITO (European Information Technology Observatory).