Nach Datenskandal "Bye Bye Facebook": Nach diesem Aufruf wollen Niederländer ihre Facebook-Profile löschen
Der niederländische Fernsehmoderator und Comedian Arjen Lubach hat nach dem Datenskandal um Facebook seine persönliche Facebook-Seite sowie die Seite seiner satirischen Fernsehshow "Zondag met Lubach" (Sonntag mit Lubach) gelöscht.
Zuvor hatte er in seiner Sendung dazu aufgerufen, das soziale Netzwerk als Protest gegen dessen Umgang mit den privaten Daten der Nutzer zu verlassen. Dazu erstellte er eine Veranstaltung auf Facebook.
32.000 Nutzer gaben in der Veranstaltung "Bye Bye Facebook" an, Lubachs Aufruf zu folgen und ihre Facebook-Profile zu löschen. Wie viele dies tatsächlich getan haben, ist noch unklar. Eine niederländische Nachrichtenwebsite berichtet, etwa 10.000 Personen hätten seitdem ihre Accounts entfernt.
Kurz nach 20 Uhr am Mittwochabend schrieb Lubach dann auf Twitter, dass er seine Seite gelöscht habe. Der Clip "Bye bye Facebook" aus der Satiresendung "Zondag met Lubach" fand indes nicht nur in den Niederlanden große Beachtung. Auch international berichteten Medien darüber. In der Show erklärte Lubach zunächst, wie viele und welche Daten Facebook über seine Nutzer sammle und warum er trotz seiner großen Fangemeinde auf Facebook darauf verzichte, das Netzwerk weiterhin zu nutzen. Man wisse zwar, dass die Plattform "böse" sei, würde sie aber trotzdem weiter nutzen, um "nichts zu verpassen". Durch das gemeinsame Verlassen würde das Loskommen einfacher gemacht.
Arjen Lubach sorgte zuletzt mit dem Satirevideo "America First - Netherlands second" als Antwort auf Donald Trump für einen viralen Hit. Das Video wurde anschließend in vielen Ländern nachgeahmt, so gab es auch eine deutsche Version von Jan Böhmermann.
Mitte März wurde bekannt, dass die britische Analyse-Firma Cambridge Analytica unrechtmäßig an Informationen von Millionen Facebook-Usern gekommen war - ohne deren Wissen. Am Donnerstag (5. April) teilte Facebook mit, dass bis zu 87 Millionen Nutzer weltweit betroffen sein könnten, darunter rund 310 000 Anwender aus Deutschland.
Mit Material der dpa.