Ceatec 2014: Roboter spielt gegen Menschen Ping-Pong
Tokio (dpa) - Beim Schach und bei Quizspielen besiegt der Computer schon seit geraumer Zeit menschliche Gegner. Ein Experiment mit einem Tischtennis spielenden Roboter wird nun nicht den Sport umkrempeln - mit einem Trick kann der Mensch die Maschine doch besiegen.
Ein Roboter, der gegen einen menschlichen Gegner Tischtennis spielt, ist eine der Attraktionen der japanischen Elektronikmesse Ceatec 2014 (7. bis 11. Oktober). Die rund 600 Kilogramm schwere Ping-Pong-Maschine des japanischen Technologiekonzerns Omron beobachtet mit verschiedenen Sensoren die Bewegungen des menschlichen Gegners sowie die Position des Balls.
Aus diesen Informationen prognostiziert der Roboter dann die Flugbahn und die Geschwindigkeit der Kugel, manövriert seinen Schläger in die richtige Position und spielt den Ball zu seinem Gegenüber zurück. Mit gewöhnlichen Returns können durchschnittliche Ping-Pong-Spieler den Roboter kaum besiegen. Angeschnittene Schläge mit besonders viel Spin schlägt die Omron-Maschine allerdings oft ins Netz oder über den Plattenrand hinweg.
Omron ist einer von 547 Ausstellern auf der fünftägigen Hightech-Show in Chiba östlich von Tokio. Der heimische Elektronikriese Sharp wurde bereits zum Start der Messe für seinen Fernseher mit ultra-hoher 8K-Bildauflösung mit dem Preis „Best of Ceatec“ ausgezeichnet. Es gibt zwar noch kaum Inhalte in dieser Qualität. Nach dem Willen der japanischen Regierung soll sich das aber in absehbarer Zeit ändern: Zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio will Japan einen ersten Testbetrieb für 8K-Sendungen via Satellit starten. Die 4K-Auflösung mit vier Mal so vielen Bildpunkten wie das HD-Format soll dann in den Regelbetrieb übergehen.
Das jetzige Full-HD-Fernsehen bietet 1920 mal 1080 Pixel. Der 4K-Standard kommt bei 3840 mal 2160 Bildpunkten auf 8,3 Megapixel. Bei 8K müssen dann 7680 mal 4320 Bildpunkte (33,2 Megapixel) gesendet werden, was bisherige Übertragungsmethoden wie Kabel und Satellit nicht bieten. Deshalb sehen Konzepte von Anbietern wie Sony, Panasonic oder Sharp auch den Einsatz von Festplatten oder ultraschnellen Internet-Leitungen zur Übertragung der riesigen Datenmengen vor.
Zu den Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt soll auch ein Mobilfunknetz der fünften Generation in Betrieb genommen werden - also der Nachfolger des momentan überall beworbenen LTE-Netzes. Im Vergleich zu LTE soll das neue Mobilfunknetz eine 1000 Mal so hohe Übertragungskapazität haben und bis zu 100 Mal so schnell sein.
Auf der Messe kündigte weiterhin Kyocera an, den Einsatz von Saphir-Mineral als Smartphone-Display voranzutreiben. Nach einem ersten Modell für den US-Mobilfunkprovider Verizon kündigte der Elektronikkonzern ein neues besonders robustes Smartphone „Torque“ an, das in Japan auf den Markt kommen wird. Apple hatte zuletzt auf die Verwendung von Saphir-Glas bei den Bildschirmen der neuen iPhone-Modelle entgegen anderslautenden Spekulationen verzichtet, weil das künstlich herstellte Mineral zwar kratzfest, aber nicht bruchsicher gewesen sei, berichtete das „Wall Street Journal“.