CeBit: Alcatel-Lucent zeigt Mini-Mobilfunkantennen

Hannover (dpa) - Der Netztechnik-Hersteller Alcatel-Lucent stellt auf der IT-Messe CeBIT eine Miniatur-Antenne für den unkomplizierten Aufbau von kleinräumigen Mobilfunknetzen vor.

Mit einer Kantenlänge von fünf Zentimetern könnten diese „Zauberwürfel“ auch an einer Straßenlaterne oder unter einem Balkon installiert werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Alcatel-Lucent Deutschland AG, Alf Henryk Wulf, am Montag in Hannover. Voraussetzungen seien Stromzufuhr und ein Glasfaseranschluss - Aufgaben wie die Aufbereitung der Signale werden von Cloud-Diensten im Netz übernommen. 2012 soll es erste Feldversuche mit dem als „LightRadio“ bezeichneten System geben.

„Wenn wir mehr mobile Bandbreite wollen, müssen die Zellen kleiner und mit Glasfaser erschlossen werden“, sagte Wulf bei der Präsentation eines Prototyps. Die Hürden für die Errichtung neuer Antennen müssten möglichst niedrig gehalten werden. „Große Mastbauten sind damit überflüssig.“ Alle Netzbetreiber in Deutschland seien sehr an dieser Technik interessiert, sagte Wulf. „Wir sind mit allen im Gespräch.“ Die „LightRadio“-Mobilfunkzellen seien zunächst als Ergänzung gedacht und könnten auch in die bestehende Infrastruktur von Mobilfunkbetreibern integriert werden.

Bei der Leitungstechnik will Alcatel-Lucent die steigende Nachfrage nach immer mehr Bandbreite mit Transportsystemen bedienen, die 100 Gigabit pro Sekunde übertragen. Das entspreche der Übertragung von 90 Millionen SMS pro Sekunde, sagte Wulf. Standard ist derzeit eine Ethernet-Anbindung mit 10 Gigabit pro Sekunde.

Das Netz müsse auf Abruf ausreichend Bandbreite in hinreichender Qualität zur Verfügung stellen, sagte Wulf. „Ein hochleistungsfähiges Netz ist eine zwingende Voraussetzung dafür, dass sich die Internet-Wolke voll entwickeln kann.“ Auch der private Nutzer werde künftig nicht mehr ohne Ethernet-Techniken mit 100 Gigabit pro Sekunde auskommen, wenn das Netz immer mehr auch für den Transport von Fernseh- und Videodaten in Anspruch genommen werde.