CeBIT startet mit Optimismus

Hannover (dpa) - Die IT-Branche geht mit Zuversicht in die CeBIT in Hannover. Die weltgrößte Computermesse hat mit mehr als 4200 Ausstellern den Abwärtstrend der vergangenen Jahre endgültig umgekehrt.

Zu den zentralen Themen gehören Sicherheit und Cloud Computing.

Inmitten der heftigen Kritik an den neuen Google-Datenschutzbestimmungen kommt Verwaltungsratschef Eric Schmidt nach Hannover. Erst am Wochenende warf Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) den Internet-Konzern „Lippenbekenntnisse“ beim Datenschutz vor.

Am Montag stehen die offizielle Eröffnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die ersten Pressetermine an. Die eigentliche Messe läuft vom 6. bis zum 10. März.

2011 hatte die Messe nach mehreren Einbrüchen angesichts der globalen Wirtschaftskrise und zunehmender Konkurrenz durch andere Hightech-Treffen wieder etwas mehr Aussteller verbucht. Dieses Jahr dürfte es ein Plus von zwei Prozent geben, von der Größe der Glanzjahre wäre die Messe damit immer noch weit entfernt. „Dies allein ist für uns aber nicht das Kernthema. Es geht vor allem darum, dass die Kunden hier Geschäfte machen“, betonte Messevorstand Ernst Raue. Die Organisatoren erwarten, dass die Besuchermarke von 339 000 aus dem Vorjahr übertroffen wird.

Die Veranstalter betonen, dass unter anderem Samsung und Sharp nach Hannover zurückkehrten. Auch Schwergewichte wie Google, Facebook, IBM, SAP und Microsoft seien dabei, ebenso alle großen Druckerhersteller. Die Unterteilung des Programms in die vier Hauptsparten „Pro“ (Geschäftskunden), „Gov“ (öffentliche Hand), „Lab“ (Forschung) und „Life“ (Privatnutzer) wird beibehalten. Partnerland ist in diesem Jahr Brasilien, etwa 80 Unternehmen kommen von dort.

Schwerpunktthema der CeBIT 2012 ist unter dem Motto „Managing Trust“ die IT-Sicherheit. Die Hacker-Attacken und die ständigen Aktivitäten von Online-Kriminellen, die Nutzer-Daten ausnutzen wollen, machen Verbrauchern und Unternehmen große Sorgen.

Weiteres Hauptthema ist das Cloud Computing - die „IT aus der Wolke“. Dabei werden IT-Dienste aller Art von Rechenkapazitäten über Datenspeicher bis zu Anwendungen über das Internet angeboten.

Der Umsatz mit Cloud Computing wird in Deutschland in diesem Jahr um 47 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro wachsen, wie eine Studie der Experton-Group im Auftrag des Branchenverbands Bitkom ergab. Auch in den kommenden Jahren dürfte es dem Verband zufolge weiter zweistellige Wachstumsraten geben.

Eine Umfrage im Auftrag der „WirtschaftsWoche“ zeigte jedoch, dass Cloud Computing im privaten Bereich noch nicht den Durchbruch geschafft hat. So nutzen demnach derzeit nur 26 Prozent der Anwender Cloud-Angebote. Hauptgründe seien fehlendes Interesse (61 Prozent) und Sicherheitsbedenken (44 Prozent). Entsprechend gering ist demnach auch die Bereitschaft, Geld für Cloud-Angebote zu zahlen. Der Umfrage zufolge lehnt dies derzeit jeder zweite Verbraucher in Deutschland ab. 19 Prozent würden bis zu fünf Euro monatlich für Cloud Computing bezahlen, 17 Prozent fünf bis zehn Euro und elf Prozent wären bereit, mehr als zehn Euro zu zahlen.