Cloud Computing: Studie prophezeit Umsatzsprung
Berlin (dpa) - Der Umsatz mit Cloud Computing wird einem Bericht zufolge in Deutschland 2012 auf 5,3 Milliarden Euro wachsen. Das wäre ein Plus von 47 Prozent, wie aus einer Studie der Experton-Group im Auftrag des Branchenverbands Bitkom hervorgeht, deren Ergebnis dem „Tagesspiegel“ vorliegt.
Auch in den kommenden Jahren dürfte es dem Verband zufolge weiter zweistellige Wachstumsraten geben. Beim Cloud Computing, der „IT aus der Wolke“, werden IT-Dienste aller Art von Rechenkapazitäten über Datenspeicher bis zu Anwendungen über das Internet angeboten.
Eine Umfrage im Auftrag der „WirtschaftsWoche“ kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass Cloud Computing im privaten Bereich noch nicht den Durchbruch geschafft hat. So nutzen dem Magazin zufolge derzeit nur 26 Prozent der über 18 Jahre alten Bundesbürger entsprechende Cloud-Angebote. Hauptgründe seien fehlendes Interesse (61 Prozent) und Sicherheitsbedenken (44 Prozent).
Entsprechend gering ist demnach auch die Bereitschaft, Geld für Cloud-Angebote zu zahlen. Der Umfrage zufolge lehnt dies derzeit jeder zweite Verbraucher in Deutschland ab. 19 Prozent würden bis zu fünf Euro monatlich für Cloud Computing bezahlen, 17 Prozent fünf bis zehn Euro und elf Prozent wären bereit, mehr als zehn Euro zu zahlen.
Für die Branche ist Cloud Computing aber von großer Bedeutung: Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder erwartet einen dramatischen Wandel in der deutschen Softwareindustrie. „Das wird eine Herausforderung für die Branche“, sagte Rohleder dem Tagesspiegel. Die nötige Konsolidierung werde dazu führen, dass schätzungsweise drei Viertel der etwa 50 000 kleinen Anbieter von Software und IT-Services in Deutschland ihre Geschäftsmodelle grundlegend verändern müssten oder in ihrer Existenz bedroht seien.
Cloud Computing ist eines der zentralen Themen der Computermesse CeBIT, die am Dienstag in Hannover beginnt.