Cisco steckt 500 Millionen Dollar in Digitalisierung
Berlin (dpa) - Der IT-Ausrüster Cisco will zusätzlich zu laufenden Programmen in Deutschland 500 Millionen Dollar für die Digitalisierung in Unternehmen investieren. Die Zeit zu handeln sei jetzt, sagte Cisco-Chef Chuck Robbins.
Unternehmen fragten sich im Zuge der Digitalisierung nicht mehr, wie sie Technologie einsetzen sollten, sondern wie Technologie ihre Unternehmensstrategie definieren werde. Mit dem Engagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Prozess der Digitalisierung sei Deutschland bereits in einer guten Position, sagte Robbins. Die aInitiative solle ein erster Anfang sein.
Das Geld solle über drei Jahre investiert werden. Der Plan sei Teil einer globalen Strategie, sagte Oliver Tuszik, Chef von Cisco Deutschland. Ähnliche Projekte liefen bereits in Großbritannien, Frankreich und Italien. Cisco erhoffe sich davon, die Geschwindigkeit bei der Digitalisierung zu erhöhen. Es gelte, enormes Potenzial zu heben. „Jetzt kommt es darauf an, Tempo zu machen und erfolgreich zu sein.“
Gemeinsam mit Partner-Unternehmen solle dabei auch eine Innovationswerkstatt für den Mittelstand gegründet werden. Mittelständische Firmen hätten die Notwendigkeit Digitalisierung, Vernetzung oder der intelligenten Nutzung von Daten zwar erkannt, sagte Tuszik. Manche erfolgreiche Unternehmen täten sich jedoch manchmal schwer, nötige Veränderungen einzuleiten.
Einen Schwerpunkt setzt Cisco auf Bildung und Weiterbildung. „Wir wollen dazu beitragen, dass die deutsche Industrie langfristig international wettbewerbsfähig bleibt“, sagte Tuszik. „Hierzu müssen wir auch die Menschen mitnehmen, denn Digitalisierung betrifft die gesamte Gesellschaft.“ Vielfach fehle es auch gut ausgebildeten Mitarbeitern an Fachwissen, Mut zur Innovation sowie Geschwindigkeit. Digitale Kompetenzen sollen dabei auch Menschen in kleinen und mittleren Unternehmen vermittelt werden, die keine IT-Berufe ausüben.
Die Investitionen umfassen Anschubfinanzierungen für konkrete Digitalisierungsprojekte, Forschungsgelder, den Ausbau von Ciscos Academy-Programm sowie Zuschüsse in einen Venture Fund und Personal- und Infrastrukturausgaben. Schwerpunkte seien hier unter anderem Sicherheit, Cloud Computing und das Internet der Dinge.
Der amerikanische IT-Ausrüster betreibt mit OpenBerlin in der Hauptstadt bereits ein Zentrum, in dem traditionelle Unternehmen mit Start-ups zusammenkommen und gemeinsam Ideen für neue Geschäftsmodelle entwickeln können. Es soll künftig auch eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Kunden und Partner von Cisco mit Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammenzubringen, um an konreten Problemlösungen zu arbeiten.
Nach Angaben von Cisco laufen 80 Prozent der globalen Datenströme über Produkte des Unternehmens.