Cyberspionage-Spuren führen nach China
New York (dpa) - US-Behörden haben laut einem Zeitungsbericht bei mehreren großen Hacker-Angriffen in jüngster Zeit eine Spur nach China zurückverfolgt. Das berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf unterrichtete Personen.
Betroffen seien auch die Internet-Einbrüche beim Rüstungskonzern Lockheed Martin und der Firma RSA, die Zugangscode-Generatoren unter anderem für US-Regierungsbeamte herstellt. Die amerikanischen Ermittler hätten etwa 20 Hacker-Gruppen ausgemacht, von denen ein Dutzend Verbindungen zur chinesischen Volksbefreiungsarmee habe.
Mehrere andere seien mit Hochschulen verknüpft, insgesamt gehe es um einige hundert Leute. Der für digitale Spionage zuständigen NSA (National Security Agency) sei es in vielen Fällen gelungen, Personen hinter den Attacken zu identifizieren. Damit hätten die US-Behörden bessere Karten in Gesprächen mit chinesischen Offiziellen und mehr Möglichkeiten für Gegenangriffe, schrieb die Zeitung.
Vor rund zwei Wochen hätten US-Regierungsbeamte die Chinesen bereits vor diplomatischen Folgen von Wirtschaftsspionage aus dem Netz gewarnt, hieß es. China weist die seit Jahren immer wieder auftauchenden Vorwürfe der Internet-Spionage stets zurück.