Von VR bis 5G Das sind die Technologie-Trends für 2020
Berlin · Fahren Autos bald von selbst auf den Straßen? Und tragen Gamer künftig stets eine VR-Brille auf der Nase? Die aktuellen Technologie-Trends im Überblick.
Hoher, schneller, weiter - die Technik macht ständig Fortschritte. Diese aktuellen Technologie-Trends sollen Sie kennen:
SELBSTFAHRENDE AUTOS: 2020 ist das Jahr, für das einst Roboterwagen im Straßenverkehr in Aussicht gestellt wurden. Doch die Entwickler mussten inzwischen eingestehen, dass es deutlich länger dauern wird. Die Schwierigkeit besteht immer noch vor allem darin, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer richtig vorherzusagen. Bisher ist die Google-Schwesterfirma Waymo der einzige Player, der einen Robotaxi-Service in größerem Maßstab testet. Das kommende Jahr wird zeigen, ob weitere Konkurrenten soweit sind - oder ob die von Experten erwartete Auslese weniger erfolgreicher Anbieter losgeht.
VIRTUELLE REALITÄT: Die Technik, bei der Nutzer mit einer Spezialbrille auf dem Kopf komplett in virtuelle Welten eintauchen, blieb bisher trotz Milliarden-Investitionen ein Nischenmarkt. Ändert sich das schließlich 2020? Vor allem die Facebook-Firma Oculus stellte die Weichen dafür mit ihrem Modell Quest, das ein hochwertiges VR-Erlebnis ohne Kabel und Anschluss an einen teuren PC bieten kann. Im kommenden Jahr will Oculus den nächsten Schritt machen, mit der Erkennung von Handgesten zur Steuerung statt der bisher üblichen Controller.
5G: Die Frequenzen für den superschnellen Datenfunk sind verteilt, erste Netze laufen - das kommenden Jahr könnte das erste mit 5G auf breiter Front werden. Der Chipkonzern Qualcomm, dessen Technik in den weitaus meisten Smartphones steckt, rechnet mit dem Absatz von bis zu 225 Millionen 5G-Modems. Eine spannende Frage ist auch, ob wie erwartet zunächst die Industrie oder am Ende doch die Verbraucher schneller auf 5G einschwenken werden. Zugleich dürfte auch in Deutschland der Streit darüber weitergehen, ob der chinesische Ausrüster Huawei am Ausbau der 5G-Netze teilnehmen darf.
AMBIENT COMPUTING: Die Idee ist nicht neu - die Interaktion mit Computern verteilt sich auf viele Geräte, die einen Nutzer ständig Umgeben. Doch jetzt, mit der Verbreitung von Sprachassistenten und der Miniaturisierung von Computertechnik wird die Vision des „Ambient Computing“ schließlich greifbar. Amazon stellte jüngst als experimentelle Geräte einen Ring und eine Brille mit Alexa-Assistentin vor. Bei Apple sind einige Funktionen, auf die man üblicherweise über das iPhone zugreift, auf die Computer-Uhr Apple Watch und die drahtlosen AirPods-Ohrhörer verteilt.
AR: Unter anderem Apple schwört auf die Technologie der sogenannten erweiterten Realität (Augmented Reality), bei der virtuelle Inhalte auf dem Display in reale Umgebungen integriert werden. Der iPhone-Konzern will mit der Plattform ARKit App-Entwicklern die Möglichkeit geben, die Technik ohne viel Aufwand in ihre Apps zu integrieren. Zunächst geht es um Spiele sowie Anwendungen zum Lernen oder für den Beruf. Apple arbeitet aber laut Medienberichten - genauso wie andere Anbieter - auch an einer entsprechenden Spezial-Brille. Der Spiele-Anbieter Niantic, der unter anderem hinter dem populären Game „Pokémon Go“ steckt, stellt sich bereits auf eine Zukunft mit AR-Brillen ein.