Der Schlüssel zum Film: So funktionieren Audio- und Video-Codecs

München (dpa/tmn) - Musik und Filme lassen sich mittlerweile auf fast jedem neueren Fernseher, Blu-ray-Player oder Festplattenrecorder abspielen - über USB-Sticks, externe Festplatten oder das Internet.

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Voraussetzung ist aber, dass der passende Codec unterstützt wird.

„Einer oder mehrere Codecs, die für diesen Inhalt benötigt werden, konnten nicht gefunden werden.“ Fehlermeldungen wie diese sind ganz schön nervig und können einen geplanten Filmabend gründlich vermiesen. Vermeiden lassen sie sich aber meist nur, wenn der Nutzer schon beim Kauf des Geräts gut aufpasst.

Ein Codec ist ein aus den englischen Wörtern „Encoder“ und „Decoder“ zusammengesetzter Begriff. Er bezeichnet laut IT-Verband Bitkom eine sogenannte Funktionseinheit, die Audio- und Video-Daten in ein spezifisches Dateiformat kodiert, also umwandelt, und später zur Wiedergabe wieder dekodiert. Ziel der Operation ist es, die fertigen Dateien möglichst klein zu halten.

Unterscheiden muss man dabei zwischen verlustbehafteten und verlustfreien Codecs. „Verlustbehaftete Codecs führen eine Datenkompression durch, die nach der Dekodierung zu mehr oder weniger wahrnehmbaren Qualitätsverlusten führt“, erklärt Peter Schlegel vom Institut für Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Braunschweig. „Bei verlustfreien Codecs können die Signale nach der Dekodierung unverändert wiederhergestellt werden.“ Die meisten bekannten Codecs sind verlustbehaftet - anders lässt sich deren hohe Kompressionsrate nicht realisieren. Moderne Videocodecs reduzieren den Platzbedarf auf weniger als ein Hundertstel der Originalgröße, erklärt Roland Seibt von der Zeitschrift „Video“.

Um herauszufinden, welche Codecs der Fernseher oder der Blu-ray-Player unterstützt, genügt ein Blick in die Bedienungsanleitung des Geräts. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht: „Für die Codecs gibt es meist sogenannte Profile und Level. Die legen fest, welche Auflösung und Farbparameter ein Film haben darf“, erklärt Fachredakteur Seibt. So soll sichergestellt werden, dass der Film ohne Ruckler abgespielt werden kann. Selbst wenn ein Gerät einen Codec unterstützt, läuft der Film also eventuell trotzdem nicht.

Denn neben dem Codec spielt auch der sogenannte Container eine Rolle. Darin werden die verschiedenen Bestandteile eines Videos für Bild und Ton kombiniert. Der Container liefert dem Abspielgerät die erforderlichen Informationen über Timing und Koordination der einzelnen Datenströme. Bekannte Container tragen Kürzel wie MKV, MP4 oder MOV. Damit ein Video auf einem Gerät abgespielt werden kann, muss es neben dem Codec auch den Container unterstützen.

„Je neuer ein Codec ist, desto mehr ist er auf leistungsfähige Chips und PCs abgestimmt“, sagt Roland Seibt. Moderne Codecs brauchen daher immer höhere Rechenleistungen bei der Kodierung und Dekodierung der Signale. Peter Schlegel weist deshalb darauf hin, dass es kaum möglich ist, neue Codecs auf älteren Geräten nachzurüsten - diesen fehlen dazu schlicht die Kapazitäten.