eBay gewinnt Rechtsstreit um gefälschten Schmuck

New York (dpa) - Die Internet-Handelsplattform eBay hat einen langen Rechtsstreit um gefälschten Markenschmuck von Tiffany gewonnen. Der Oberste Gerichtshof in den USA habe eine Berufungsklage des Edel-Schmuckdesigners abgewiesen, berichtet das „Wall Street Journal“.

Tiffany wirft der Auktions- und Handelsplattform vor, den Verkauf von gefälschten Tiffany-Artikeln nicht unterbunden zu haben. Die erneute Berufungsklage wurde ohne Angabe von Gründen abgewiesen. Bei einem erheblichen Anteil der Tiffany-Schmuckwaren, die bei eBay gehandelt werden, soll es sich laut dem Vorwurf des US-Juweliers um Fälschungen handeln.

Im Bemühen, Plagiate ausfindig zu machen und die entsprechenden Angebote vom Netz zu nehmen, arbeiten die beiden Kontrahenten bereits zusammen. Nach eigenen Angaben gibt eBay jährlich mehrere zehntausend Dollar aus, um den Handel mit gefälschten Markenartikeln zu unterbinden. Ein automatisches System filtert potenzielle Plagiate heraus. Bestätigt sich der Verdacht, werden die Händler gesperrt.

Sollten Produktfälschungen über die Plattform verkauft worden sein, sei eBay dafür jedoch nicht grundsätzlich verantwortlich - so hatten bereits zuvor zwei untergeordnete Gerichte geurteilt. Dem „Wall Street Journal“ zufolge wirft eBay wiederum Tiffany vor, nicht genügend Engagement in der Verfolgung von Plagiatshändlern zu zeigen. Das eigentliche Ziel des Schmuckspezialisten könne dagegen sein, einen zweiten legitimen Markt für Tiffany-Produkte zu verhindern, so die Zeitung.

In Frankreich hatte eBay bei einem ähnlichen Fall vor zweieinhalb Jahren einen Gerichtsprozess verloren. Die Luxusgütergruppe LVMH hatte der Handelsplattform ebenfalls vorgeworfen, gefälschte Luxusartikel über Händler angeboten zu haben. Ein Pariser Gericht hatte eBay verurteilt, wegen des Handels mit Kosmetik und Accessoires unter anderem von Dior, Guerlain und Givenchy Schadenersatz in Höhe von 38,6 Millionen Euro zu zahlen.