Erstes Ubuntu-Smartphone geht in den Verkauf

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Der spanische Hersteller BQ hat mit dem Aquaris E4.5 Ubuntu Edition das erste Smartphone mit dem offenen Betriebssystem Ubuntu im Angebot. Es verspricht eine Bedienung jenseits des bislang üblichen App-Konzepts.

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Der Markt der mobilen Betriebssysteme bleibt weiter in Bewegung. Mit dem BQ Aquaris E4.5 Ubuntu Edition hat der spanische Elektronikhersteller BQ das erste Smartphone mit der Linuxvariante Ubuntu in den Verkauf gebracht. Damit ist nun neben Sailfish OS und Firefox OS ein weiterer Open-Source-Mitbewerber neben die etablierten Größen iOS, Android und Windows Phone getreten.

Hardwareseitig ist das 4,5-Zoll-Gerät kein Rekordbrecher. Mit acht Gigabyte (GB) Speicher, einem GB Arbeitsspeicher, Vierkernprozessor von MediaTek und zwei Kameras (fünf und acht Megapixel) ist es in der aktuellen Mittelklasse angesiedelt. Dazu gibt es Datenfunk nur per UMTS mit HSPA+-Tempo - das schnellere LTE wird nicht unterstützt. Praktisch ist hingegen die Dual-SIM-Funktion. Im Telefon lassen sich zwei SIM-Karten nebeneinander betreiben - beispielsweise ein Anschluss für Telefonie und der andere für Datenverbindungen.

Die Besonderheit soll laut Hersteller in der Bedienung liegen. Im Vergleich zu anderen Mobilplattformen, die stark App-zentriert sind, sollen Inhalte in Ubuntu über sogenannte Scopes erschlossen werden. Dabei werden in einer Art Sammelbildschirm verwandte Apps und Dienste gruppiert. Das kann etwa ein Musikbildschirm mit Angeboten aller abonnierten Streamingdienste sein oder ein Nachrichtenscope, der alle gewünschten Medieninhalte anzeigt.

Ungewöhnlich ist auch das Verkaufskonzept. Das für 170 Euro angebotene Gerät soll in mehreren sogenannten Flash Sales - also zeitlich begrenzten Aktionen - über den Onlineshop des Herstellers verkauft werden. Bei einem ersten Verkauf waren die verfügbaren Modelle innerhalb einer Stunde ausverkauft.