EU will Internet und Computer für alle Klassenräume
Brüssel (dpa) - Jede Schule in den EU-Staaten soll nach dem Willen der EU-Kommission mit schnellem Internet und modernen Computern ausgerüstet werden. „Mein Traum ist, dass bis zum Jahr 2020 jeder Klassenraum digital ist“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes am Mittwoch in Brüssel.
Zu diesem Zweck rief die Kommission eine Initiative zum elektronisch unterstützten Lernen (E-Learning) ins Leben, die aus verschiedenen EU-Töpfen finanziert werden soll. Das Geld soll aus bereits bestehenden Programmen kommen.
Nach einer Studie lernt nur jeder vierte Neunjährige an den Schulen in der EU in einem virtuellen Umfeld - das heißt etwa mit Computern und Internetzugang im Klassenraum. An weiterführenden Schulen habe fast jeder fünfte Schüler noch nie einen PC im Unterricht benutzt. „Junge Menschen brauchen digitale Fähigkeiten, um Jobs zu bekommen“, mahnte Kroes. Im Jahr 2020 seien für 90 Prozent aller Arbeitsplätze digitale Fähigkeiten nötig. Alle Schulen - und nicht nur einige - müssten die Jugendlichen darauf vorbereiten.
In den einzelnen Staaten gibt es nach EU-Angaben beim Internet-Zugang in Schulen noch erhebliche Unterschiede. Während in Lettland, Litauen und Tschechien mehr als 90 Prozent der Schüler in der Schule im Internet surfen können, gilt das in Griechenland und Kroatien noch nicht einmal für jeden zweiten Schüler. Für Deutschland legte die EU keine Zahlen vor.
Neben den Klassenräumen will Brüssel auch dabei helfen, Lehrer fit fürs digitale Zeitalter fit zu machen. Auf einem Bildungsportal im Internet stellt die EU-Kommission kostenlos Lernsoftware und Unterrichtsmaterialien bereit.