Ex-Google-Chef kassiert 101 Millionen Dollar
Mountain View (dpa) - Der Wechsel vom Chefposten bei Google ins Amt des Verwaltungsratsvorsitzenden hat sich für Eric Schmidt finanziell gelohnt. Insgesamt kassierte er im vergangenen Jahr annähernd 101 Millionen Dollar (77 Mio Euro).
Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Einladung zur Hauptversammlung hervor. Schmidt hatte sich 2010 mit 313 219 Dollar begnügt und 2009 mit 245 322 Dollar. Als Verwaltungsratsvorsitzender repräsentiert und kontrolliert er das Unternehmen.
Allerdings kommt Schmidts Gehaltssprung nicht überraschend: Schon bevor er im April das Ruder an Mitgründer Larry Page übergeben hatte, war ihm ein 100 Millionen Dollar schweres Paket aus Aktien und Aktienoptionen zugesagt worden - quasi als Dankeschön, dass er Google zu einer Macht im Internet ausgebaut hatte. Zudem stieg sein bislang symbolisches Jahresgehalt von 1 Dollar auf 937 500 Dollar plus Zulagen von 263 682 Dollar.
Der erfahrene Manager Schmidt stand zehn Jahre an der Spitze von Google: von 2001 bis 2011. In dieser Zeit hatten sich die beiden Gründer Larry Page und Sergej Brin auf die Entwicklung neuer Produkte konzentriert. Nun führt Page das Unternehmen wieder selbst, während Brin sich weiter um Neuentwicklungen kümmert. Beide erhielten im vergangenen Jahr lediglich 1 Dollar Gehalt. Die Studienkollegen hatten Google 1998 aus der Taufe gehoben.
Auch wenn Schmidt bereits zu den Spitzenverdienern unter Amerikas Managern gehört - von einem wird er noch bei weitem übertroffen: vom neuen Apple-Chef Tim Cook. Zu seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr bekam dieser ein Aktienpaket im damaligen Wert von gut 376 Millionen Dollar versprochen. Mit Grundgehalt, Bonus und Zulagen kam Cook auf ein Gehalt von fast 378 Millionen Dollar - die kräftige Wertsteigerung der Apple-Aktie noch gar nicht berücksichtigt. Derzeit ist das Aktienpaket 573 Millionen Dollar wert.
Auch aus dem Google-Führungstrio hätte es wohl niemand mehr nötig zu arbeiten. Alle drei halten große Aktienpakete am Internetkonzern und tauchen deshalb in der Liste der reichsten Menschen der Welt des US-Magazins „Forbes“ auf: Page und Brin sind demnach jeweils 18,7 Milliarden Dollar schwer, Schmidt wird auf 6,9 Milliarden Dollar taxiert. Erst kürzlich hatten sie einen Plan veröffentlicht, mit dem sie ihre Macht über Google noch zementieren würden. Das dürfte zu Diskussionen mit den anderen Anteilseignern auf der anstehenden Hauptversammlung führen. Termin ist der 21. Juni.