Facebook: Kritik an „kosmetische“ Änderungen
Hamburg/Berlin (dpa) - Der zuständige deutsche Datenschützer sieht in den aktuellen Facebook-Neuerungen zum besseren Schutz der Privatsphäre Licht und Schatten. „In vielen Teilen sind es nur kosmetische Änderungen“, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar der dpa am Mittwoch.
Besondere Sorgen mache ihm, dass Nutzer künftig nicht nur mehr von ihren Facebook-Freunden, sondern auch von allen anderen Mitgliedern in Fotos mit Namen markiert werden können. „Gerade mit Blick auf die automatische Gesichtserkennung bei Facebook ist das eine Verschärfung der Situation“, kritisierte Caspar.
Positiv aus Datenschutz-Sicht sei zwar, dass Facebook-Beiträge künftig nachträglich unsichtbar gemacht werden könnten. Aber: „In den Punkten, um die es wirklich geht - zum Beispiel, wie lösche ich bereits abgespeicherte biometrische Merkmale meines Gesichts - da bleibt alles beim alten“.
Er habe Facebook deutlich gemacht, dass seine Behörde die aktuelle Umsetzung der automatischen Gesichtserkennung, bei der einmal markierte Personen in Fotos automatisch mit Namens-Tags versehen werden, nicht akzeptieren und notfalls zu rechtlichen Schritten greifen werde. Die Erklärungsfrist für Facebook sei auf Bitten des Netzwerks aktuell bis zum 16. September verlängert worden.
Facebook hatte am Dienstag Änderungen vorgestellt, die Nutzern den Schutz der Privatsphäre erleichtern sollen.