WikiLeaks stellt US-Dokumente über Libyen online

Berlin (dpa) - Nach dem Umbruch in Tripolis hat die Enthüllungsplattform WikiLeaks zahlreiche Dokumente im Internet veröffentlicht, bei denen es sich um Mitteilungen von US-Diplomaten zur Situation in Libyen handeln soll.

Die auf der Website publizierten Schreiben stammen aus der Zeit vor der Rebellion gegen das Gaddafi-Regime und reichen bis in die 80er Jahre zurück. WikiLeaks teilte im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit, dass insgesamt 349 Libyen-Dokumente veröffentlicht worden seien.

So beschreiben amerikanische Diplomaten im August 2009 dem US-Senator John McCain die Situation in Libyen vor dessen Besuch in dem nordafrikanischen Land. Libyen sei ein wichtiger Partner im Kampf gegen Terrorismus, heißt es. „Unsere strategische Partnerschaft in diesem Bereich ist hoch produktiv und nützlich für beide Nationen“, heißt es dort.

Positiv wird in den Schreiben auch der Beginn von Ausbildungsprogrammen eingeschätzt, um Libyen in Sicherheitsfragen zu unterstützen. Außerdem wolle Libyen von US-Firmen „tödliche Waffen“ kaufen. In dem Schreiben an John McCain wird es außerdem als hilfreich begrüßt, wenn der Senator im Kongress auf Perspektiven für mögliche Rüstungsgeschäfte mit Libyen hinwirken könnte.

In anderen der von WikiLeaks veröffentlichten Dokumenten wird Libyens Position in der Afrikanischen Union oder die Haltung zu Konflikten in Ländern wie dem Tschad erörtert.