Kurzporträt John Bolton: Diplomaten-Haudegen auf Rechtsaußen
Washington (dpa) - Der Mann mit dem markanten Schnauzbart passt zu Donald Trump: John Bolton, der neue Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Schon unter der Präsidentschaft George W. Bushs war Bolton eine lautstarke Stimme der Rechten - und einer der glühendsten Verfechter eines US-Einmarsches in den Irak. Im Gegensatz zu Bush bereut er diesen Schritt bis heute nicht.
Bolton gilt durchaus als Fachmann. 2005 zum US-Botschafter bei den Vereinten Nationen ernannt, wird der Sohn eines Feuerwehrmannes aus Baltimore und Absolvent der Elite-Universität Yale für seine Intelligenz und seinen Dickkopf geschätzt. Und als hartnäckiger Verfechter eines amerikanischen Nationalismus. Der UN-Sicherheitsrat dürfte eigentlich nur mit einer Nation besetzt werden, sagte er einmal: natürlich mit den USA. Die EU hält er für eine „abgestumpfte Bürokratie“.
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur bezeichnet den Liebhaber schwerer Motorräder wegen seiner reißerischen Thesen einmal als „menschlichen Abschaum“. Erst kürzlich hat sich Bolton wieder für einen Präventivschlag der USA gegen Nordkorea ausgesprochen. Die „Los Angeles Times“ beschrieb ihn als „neokonservativen Kampfhund“. Als George W. Bush ihn zum UN-Botschafter machte, schrieben 100 US-Diplomaten einen Brief an die Senatoren und forderten sie auf, der Nominierung nicht zu folgen.
Der republikanische Senator Rand Paul unterstellte Bolton, dieser sei „besessen, praktisch jeden Fehler zu wiederholen, den die US-Außenpolitik in den vergangenen 15 Jahren begangen hat“.