Fairphone startet Vermarktung über Mobilfunk-Provider
Berlin (dpa) - Das niederländische Start-up Fairphone will in Zukunft seine Smartphones verstärkt auch über Mobilfunk-Provider vermarkten. Das kündigte der Mitbegründer des Unternehmens, Miquel Ballester, am Rande der Elektronikmesse IFA an.
„Wir wollen für unser faires Smartphone eine größere Sichtbarkeit, die über den Direktvertrieb über die eigene Website hinausgeht“, sagte Ballester der Deutschen Presse-Agentur.
Das Unternehmen, das aus einer Initiative für umweltverträgliche Elektronikgeräte hervorging, bietet Smartphones an, die sozial gerecht und möglichst umweltfreundlich produziert werden sollen. Außerdem verspricht die Firma, dass das aktuelle Modell Fairphone 2 ohne unnötige Hindernisse leicht repariert werden kann. Zuletzt hatte Fairphone eine Lieferkette für fair gehandeltes Gold und Wolfram aus konfliktfreien Gebieten in Ruanda aufgebaut.
Das Fairphone 2 war vor einem Jahr zur IFA vorgestellt worden. „Manche fragen uns jetzt, wo das Fairphone 3 bleibt. Aber wir werden nicht jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt bringen“, sagte Ballester. Von dem Modell seien bislang rund 50 000 Geräte verkauft worden. „Mit den großen Zahlen von Apple oder Samsung können wir nicht mithalten. Wir haben aber in der Diskussion um Nachhaltigkeit in der Mobilfunkbranche viel bewegt.“
Als erster Mobilfunkprovider vertreibt seit Anfang August der deutsche Anbieter 1&1 das Fairphone 2. Je nach Tarifstufe kostet es bis zu 349 Euro. Wer es ohne Zuzahlung zu seinem Vertrag bekommen möchte muss die sogenannte Allnet-Flat mit fünf Gigabyte Datenvolumen buchen, die knapp 50 Euro im Monat kostet.
Das Fairphone 2 läuft mit dem Betriebssystem Android (Version 5.1 Lollipop) und ist auch in einer Variante ohne die Apps des Android-Herstellers Google verfügbar.