Falsche Computertechniker zocken per Telefon doppelt ab
Mainz (dpa/tmn) - Ein freundlicher Computertechniker ruft an und will angeblich nur bei einem Problem helfen. In Wahrheit steckt dahinter eine raffinierte Betrugsmasche. Wer ihr auf den Leim geht, verliert nicht nur Geld, sondern offenbart auch seine persönlichen Daten.
Immer wieder erhalten Verbraucher in Deutschland Anrufe von angeblichen Computertechnikern. Diese stellen sich als Mitarbeiter bekannter Softwareunternehmen vor und wollen bei der Lösung eines Problems helfen. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um eine besonders dreiste Abzocke, erklärt Martina Totz von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wer sich auf das Gespräch einlässt, gibt Kriminellen am Ende nicht nur Zugriff auf persönliche Daten, sondern verliert auch noch Geld.
Die Anrufer erzählen den Angaben nach von einem Problem mit dem Rechner des Opfers, etwa mit einer abgelaufenen Softwarelizenz. Zur Behebung soll der Verbraucher ein Fernwartungsprogramm installieren. Mit dem Fernwartungsprogramm bekommen die Abzocker Zugriff auf den Rechner des Opfers und können hier zum Beispiel einen Trojaner installieren oder sich auf die Suche nach sensiblen Daten machen.
Außerdem verlangen sie Geld für ihre Dienstleistung, meist einen kleinen dreistelligen Betrag. Ansonsten werde der Rechner gesperrt, so die Drohung. „Das Problem ist, dass die Anrufer dabei sehr seriös wirken“, erklärt Totz. In der Regel sprechen sie englisch oder mit einem englischen Akzent.
Wer einen solchen Anruf erhält, legt am besten sofort auf, rät die Verbraucherschützerin. Falls der falsche Techniker seinen Namen nennt oder im Display die Telefonnummer eingeblendet wird, sollte man Anzeige bei der Polizei erstatten. Betrügerische Telefonanrufe können außerdem bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden.