Fernsehen auf dem neuesten Stand: Dieses Zubehör ist wichtig
Berlin/Duisburg (dpa/tmn) - Die Tage werden kürzer, Film- statt Grillabend lautet die Devise. Während am Flat-TV kein Weg vorbeiführt, steht hinter Blu-ray-Player, Settop-Box, Lautsprechern und Festplattenrecordern oft ein Fragezeichen.
Was davon braucht man wirklich?
Der Fernseher gehört für die Deutschen zum Leben dazu. In 36,71 Millionen Haushalten steht nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (agf) mindestens ein TV-Apparat. Gibt es an der Anschaffung eines Flat-TVs keinen Zweifel, so sind sich viele Verbraucher nicht sicher, welches Zubehör unverzichtbar ist.
„Neben einem guten Full-HD-Fernseher ab 40 Zoll Bilddiagonale ist ein Blu-ray-Player als universell einsetzbarer Zuspieler optimal“, sagt Herbert Bisges, Redakteur der Fachzeitschrift „Heimkino“. Aktuelle Geräte spielen neben DVDs und Audio-CDs auch Videos, Fotos und Musik von USB-Sticks, Speicherkarten und über das Netzwerk ab. Empfehlenswerte Blu-ray-Player gibt es Bisges zufolge ab etwa 200 Euro. Er sieht keinen Grund, mit dem Kauf noch zu warten. Ultra-HD-Inhalte auf Blu-ray-Disk seien derzeit noch Zukunftsmusik.
Ein wichtiger Aspekt im Heimkino ist ansprechender Sound. „AV-Receiver können nur in Verbindung mit hochwertigen Lautsprechern ihr klangliches Potenzial voll entfalten“, betont Bisges. Für kleinere Budgets seien Soundbars oder Soundplates, am besten mit separatem Subwoofer, zu empfehlen. Diese werden in der Regel über nur ein Kabel mit dem Fernseher verbunden und benötigen wenig Platz.
Auch wer keinen ganz neuen Flachbildfernseher mit Internetanschluss hat, kann trotzdem mediale Zusatzdienste aus dem Netz nutzen. Viele moderne Blu-ray-Player gestatten per WLAN oder Kabel Zugriff auf Internet-Videos, Online-Videotheken und App-Portale. „Wer besonderen Wert auf die HbbTV-Angebote der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender mit ihren Mediatheken legt, sollte einen internetfähigen Digitalreceiver ins Auge fassen“, sagt Bisges. Diese ermöglichen, TV-Aufnahmen auf Festplatte zu speichern und zeitversetzt fernzusehen. Wem es mehr um die Online-Welt, Spiele, Filme und Apps geht, sollte einen Blick auf Zusatzkistchen wie Apple TV, Amazon Fire TV oder den HDMI-Stick Google Chromecast werfen.
Nicht mehr ganz so einfach wie zu Zeiten der Röhrenfernseher gestaltet sich mittlerweile der Kauf eines neuen Fernsehers. Das Angebot ist beinahe unüberschaubar. Die Stiftung Warentest („test“, Ausgabe 8/2014) rät bei den neuen UHD-Geräten zum Abwarten. „Teure Geräte im XXL-Format, mit gebogenen Displays oder Ultrahochauflösung können ihre Stärken oft gar nicht ausspielen.“ Ultra-HD bietet zwar die vierfache Auflösung des bisherigen Full-HD, doch noch gibt es keinen TV-Sender, der Programme mit derart vielen Bildpunkten ausstrahlt. Die ersten superscharfen Inhalte liefern bislang nur spezielle Camcorder und vereinzelt Online-Streamingdienste.
Das Problem der UHD-Geräte laut Stiftung Warentest: „SD- und HD-Material müssen die UHD-Geräte hochskalieren. Dabei kann es zu Bildfehlern kommen.“ Manche Full-HD-Fernseher erreichten deshalb teilweise sogar bessere Bildqualität als UHD-Modelle. Selbst wenn das Hochrechnen problemlos funktioniere: UHD-Qualität entstehe dadurch nicht. Gute Fernseher könnten mitunter zwar SD- und HD-Material verbessern, die fehlenden Bildinformationen ließen sich aber nicht herbeizaubern.
Keine Gedanken müssen sich Heimcineasten über den Empfangsweg machen. „Ob ein Zuschauer Kabel oder Satellit nutzt, spielt für das Bild kaum eine Rolle“, lautet das Fazit der Stiftung Warentest. Bei den Anschlüssen sollte man darauf achten, dass ausreichend HDMI-Buchsen zur Verfügung stehen. Zwei können schnell zu wenig sein, wenn DVD-Player, Spielekonsole und Settop-Box vorhanden sind.
Wer eine Sendung später sehen möchte, hat zum Mitschneiden zwei Möglichkeiten: Immer mehr Flat-TVs gestatten Aufzeichnungen über eine USB-Buchse auf externe Festplatten und Sticks, eine Alternative dazu sind Festplattenrecorder. „Letztere bieten den Vorteil, dass die Inhalte zentral auf dem Gerät gespeichert sind. Wer nur mal seine Lieblingssendung aufzeichnen und nicht alle Inhalte dauerhaft archivieren möchte, fährt mit einem Festplattenrecorder am besten“, sagt Dirk Weyel, Redakteur der Zeitschrift „HiFi Test“. Die Festplatte sollte mindestens 250 Gigabyte Kapazität haben.
USB-Festplatten haben den Vorteil, dass Inhalte dauerhaft gespeichert werden können. Ist ein solcher Datenträger voll, wird einfach eine neue Festplatte per USB-Kabel angeschlossen. Gleichzeitig lassen sich die Inhalte auch bequem per PC oder über Mediaplayer abspielen. Einen wichtigen Ratschlag hat die Stiftung Warentest parat: „Wer regelmäßig eine Sendung aufnehmen und zeitgleich eine zweite ansehen will, braucht einen Fernseher mit Doppelempfänger.“