Standortnachteile verblassen Forscher: Osten könnte digitalen Wandel schneller schaffen

Bad Saarow (dpa) - Der Osten Deutschlands könnte nach Einschätzung des Hasso-Plattner-Instituts den Umbau zur digitalen Wirtschaft schneller schaffen als der Westen.

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In den neuen Bundesländern habe man bereits Erfahrungen mit der Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft, sagte der Chef des Potsdamer Instituts, Christoph Meinel, am Freitag auf dem ersten Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow bei Berlin.

„Wir können umgehen mit Transformationen“, sagte Meinel. Ähnlich wie nach der Wende werde sich die Wirtschaft durch digitale Technologien radikal wandeln. „Wir sind die erste Generation, die sich in dieses Neuland vorwagt.“ In einer digitalen Welt könnten Standortnachteile verblassen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) forderte ein neues Aufbauprogramm für Ostdeutschland. „Wir brauchen noch mal ein Struktur-Aufbauprogramm Ost, das über die bisherigen Instrumente hinausgeht“, sagte Haseloff dem RBB-Inforadio.

Am Nachmittag wollten mehrere Ministerpräsidenten aus den neuen Ländern über die Chancen für den Osten diskutieren. Die Tagung wurde in Anlehnung an das Weltwirtschaftsforum in Davos organisiert. Am Vortag hatte das Ifo Institut dargestellt, dass die Angleichung von Ost und West bereits vor 15 Jahren zum Erliegen gekommen ist.