Geldspritze und Chefwechsel bei „Check-in“-Dienst Foursquare
New York (dpa) - Foursquare, ein Pionier bei ortsbasierten Online-Diensten, bekommt eine Finanzspritze von 45 Millionen Dollar und einen neuen Chef. Gründer Dennis Crowley, der die Firma bisher führte, gab den Wechsel in den Verwaltungsrat bekannt.
An die Spitze rückt Jeff Glueck nach, der bisher für das Tagesgeschäft zuständig war. Bei der Finanzierungsrunde wurde die Firma laut Medienberichten deutlich niedriger bewertet als vergangenes Mal vor gut zwei Jahren.
Die Bewertung entscheidet bei einer Geldspritze darüber, welchen Anteil an dem Unternehmen Investoren für ihr Geld bekommen. Dass der Wert von einer Finanzierungsrunde zur anderen steigt, gilt als Indikator für den Erfolg eines Start-ups.
Foursquare besorgte sich im Jahr 2013 laut Medienberichten frisches Geld zu einer Bewertung von 650 Millionen Dollar. Jetzt sei sie in etwa nur halb so hoch gewesen, schrieb die „New York Times“. Dem „Wall Street Journal“ zufolge bekamen die Investoren die Aktien sogar 69 Prozent billiger. Das Unternehmen selbst machte keine Angaben zur Firmenbewertung.
Foursquare war einer der ersten Dienste, bei denen man in Restaurants, Geschäften oder Museen „einchecken“ konnte und dabei seinen Freunden den Aufenthaltsort mitteilte. Es gab eine spielerische Komponente, weil die Nutzer virtuelle Abzeichen verdienen und zum „Bürgermeister“ eines Ortes werden konnten - zugleich sollten Geschäfte eine Plattform für Werbung bekommen. Inzwischen setzt Foursquare stärker auf Unternehmen, denen die Firma Zugang zu ihrer Datenbank mit Geschäftsadressen gibt, zum Beispiel für Kartendienste. Der Fokus darauf solle verstärkt werden, kündigte der neue Chef an.