Gesundheits-Apps ersetzen keinen Arztbesuch

Berlin/Hamburg (dpa/tmn) - Ob Orthopädie, Augen- und Ohrenkrankheiten, Ernährungsberatung oder Suchtkrankheiten: Es gibt nur wenige Gesundheitsbereiche, für die es keine Smartphone-Anwendung gibt. Ihr Nutzen ist jedoch zweifelhaft.

Die App auf dem Smartphone erspart keinen Arztbesuch. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test der Zeitschrift „Computer Bild“, in dem Chefärzte zehn Anwendungen beurteilt haben. Die Programme könnten höchstens die Bereitschaft wecken, sich mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Vereinzelt taugten sie dazu, grobe Daten für den nächsten Arztbesuch zu sammeln, zum Beispiel bei Schmerzen oder bei der Einschätzung der eigenen Sehfähigkeit.

Zwar sind die „Diagnosen“ der Apps vorsichtig formuliert. Und alle getesteten Anwendungen empfehlen bei ernsten Problemen den Arztbesuch. Aber die meisten fielen im Test durch, weil sie keinen medizinischen Nutzen haben. Einige liefern sogar „nicht ungefährliche“ Ratschläge, sind unvollständig, „für den medizinischen Gebrauch grob fehlerhaft“ oder bieten Informationen, die „aus wissenschaftlicher Sicht purer Unsinn“ sind.