Google-Betriebssystem Chrome OS bekommt Desktop
Berlin (dpa) - Google hat viel Geld in die Entwicklung des Online-Computers Chromebook gesteckt. Doch ein durchschlagender Erfolg blieb bisher aus. Das neue Chrome OS erhält nun einen virtuellen Schreibtisch und rückt damit näher an klassische Systeme wie Windows heran.
Google will seinen bislang nur mäßig erfolgreichen Chromebook-Computern mit einer runderneuerten Oberfläche frischen Schwung verleihen. Eine neue Vorab-Version des Betriebssystems Chrome OS, die Google den Entwicklern bereitstellte, erhält einen Desktop und einen Window-Manager namens Aura. Damit können mehrere Fenster auf dem Bildschirm dargestellt werden. Bislang bestand die Oberfläche von Chrome OS nur aus einem Browser, in dem verschiedene Fensterinhalte als Tabs angezeigt wurden.
Chrome OS nähert sich mit der neuen Fenster-Darstellung an die Oberfläche klassischer PC-Betriebssysteme wie Windows und Mac OS X an. Stark an das Macintosh-Betriebssystem von Apple erinnert der neue Launcher, mit dem Programme auf dem neuen Chrome OS gestartet werden. In der neuen Version wurde außerdem die Unterstützung externer Monitore verbessert.
Chromebooks werden bislang von den Hardware-Herstellern Samsung und Acer angeboten. In den Geräten steckt keine herkömmliche Festplatte, sondern ein Flash-Speicher (SSD, Solid State Drive), auf dem lokal Dokumente, Bilder oder Musikstücke abgelegt werden können. Allerdings liegt die SSD-Kapazität nur bei 16 Gigabyte, während moderne Laptops mit Flash-Speicher wie das MacBook Air von Apple oder Ultrabooks von verschiedenen Intel-Partnern bis zu 256 Gigabyte bieten. Allerdings sind diese Geräte auch deutlich teurer als die Chromebooks, die zu Preisen zwischen 300 und 400 Euro angeboten werden.